Ratingen/Heiligenhaus Baum stürzt auf eine Fußgängerin

Ratingen/Heiligenhaus · Auf der Speestraße in Lintorf wurde eine Passantin verletzt. Sturmtief Friederike richtete zahlreiche Schäden an.

 Das Zusammenspiel zwischen dunklen Wolken und Sonne gab es - von der Brücke am Bahnhof Ost aus gesehen - in Richtung Innenstadt.

Das Zusammenspiel zwischen dunklen Wolken und Sonne gab es - von der Brücke am Bahnhof Ost aus gesehen - in Richtung Innenstadt.

Foto: Blazy Achim

Das Sturmtief Friederike sorgte auch im Ratinger Stadtgebiet für zahlreiche Schäden und Dauereinsatz von Feuerwehr, Gartenamt, Bauhof, Polizei und Rettungsdienst. Eine Frau wurde auf der Speestraße in Lintorf unter einem umstürzenden Baum begraben und verletzt. Die erste Alarmmeldung lautete um 10.41 Uhr "eingeklemmte Person".

Bei Eintreffen der ersten Rettungskräfte war die Frau bereits geborgen worden, so Jan Neumann, Pressesprecher der Feuerwehr Ratingen. Sie musste nach notärztlicher Behandlung ins Unfallkrankenhaus nach Duisburg gebracht werden.

 An der Speestraße (links und rechts) brach dieser Baum in halber Höhe ab und verletzte eine Fußgängerin.

An der Speestraße (links und rechts) brach dieser Baum in halber Höhe ab und verletzte eine Fußgängerin.

Foto: Achim Blazy

Die Speestraße war stundenlang für jeglichen Verkehr gesperrt, weil weitere Teile des Baumes auf Gehweg und Fahrbahn zu stürzen drohten. Die Feuerwehr hatte sich bereits frühzeitig auf eine größere Lage vorbereitet und das Führungspersonal verstärkt. Über einen Live-Ticker via Facebook hielt die Wehr die Bürger auf dem Laufenden.

Am Blauen See fällte Friederike gegen 12 Uhr einen mächtigen Baum, berichtete Alexander Heinz, Geschäftsführer der Erlebniswelt. Der Mammutbaum auf dem Gelände habe den Sturm aber heil überstanden.

 Die Feuerwehr Ratingen hatte einen Stab einberufen.

Die Feuerwehr Ratingen hatte einen Stab einberufen.

Foto: Feuerwehr Ratingen

Die RatingenApp "APPsolut" meldete in der Rubrik "Wichtige Infos und Eilmeldungen" lediglich am Mittwochabend um 18.39 Uhr, dass der Wochenmarkt in Mitte wegen des Sturmes ausfalle. Einen Warnhinweis, Kinder nicht zur Schule zu schicken, suchte man vergeblich. Es gab auch keinen Hinweis auf den Live-Ticker der Feuerwehr. Immerhin warnte die Warn-App "Nina" kurz vor Mitternacht vor dem Sturm. Es gab bei "Nina" auch den Rat der Stadt Ratingen, die Schulkinder daheim zu lassen. Um 11.54 Uhr fiel im Heiligenhauser Rathaus eine seltene Entscheidung: "Wir haben zur Vorsicht den Stab für außergewöhnliche Ereignisse voralarmiert - der Stab unterstützt Rettungskräfte und Feuerwehr in besonderen Lagen", erklärte Fachbereichsleiterin Kerstin Plambeck.

Besorgte Eltern hatten bereits am Morgen Schüler für den Unterricht entschuldigt - diese Möglichkeit stand wegen des nahenden Sturms offen. Ansonsten hieß es am Kant-Gymnasium mittags: "Unterricht nach Plan, keine besonderen Vorkehrungen." Realschulleiterin Sonia Cohen verfuhr ähnlich. "Wenn Eltern nachweislich mitteilen, ihr Kind könne nach Hause kommen, dann dürfen die Kinder auch gehen", sagte sie. Ansonsten: Unterricht nach Plan. Kommentar der Schulleiterin: "Man darf sich nicht schnell von allgemeiner Hysterie anstecken lassen."

"Etwa ein Drittel der Schüler blieb heute morgen wegen des Sturms entschuldigt zu Hause", berichtete Gesamtschul-Leiterin Carmen Tiemann. Man hatte die Nachrichten aus der Unwetterzentrale jederzeit im Blick. Gegen Mittag gab es dann die Durchsage: Alle Schüler, die noch in der Schule seien, sollten dort auch bis 16 Uhr bleiben - aus Sicherheitsgründen.

"Nur in dem Fall, dass Eltern ihre Kinder im Sekretariat persönlich abholen, können sie auch gehen", sagte Tiemann. "20 kleine bis mittlere Einsätze für 35 Einsatzkräfte und zwölf Fahrzeuge" - das war am Mittag schon eine Zwischenbilanz des Heiligenhauser Feuerwehrsprechers Nils Vollmar.

Sorgen machten vor allem Bäume an der Ruhrstraße, die umzustürzen drohten. "Gegen 11 Uhr" habe eine Phase der Dauereinsätze begonnen, die nach und nach abzuarbeiten waren. Damit seien die Feuerwehrleute bis in die Abendstunden beschäftigt.

Nach Vollmars Angaben kam niemand zu Schaden. Die Feuerwehr hatte ihre Einsatzzentrale vorsichtshalber schon ab 6.30 Uhr morgens besetzt, nachdem sich am Mittwochabend die Warnlage verschärft hatte.

(JoPr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort