Hösel Startschuss für den Bahnhofsumbau

Hösel · In drei Abschnitten wird die Station Hösel ausgebaut. Die Stadt beginnt, die Bahn folgt noch in diesem Jahr.

 Vertreter von Strabag und der Stadt Ratingen studieren die Pläne zum Umbau des Bahhofes Hösel.	 RP-Foto: Achim Blazy

Vertreter von Strabag und der Stadt Ratingen studieren die Pläne zum Umbau des Bahhofes Hösel. RP-Foto: Achim Blazy

Foto: Blazy, Achim (abz)

Viele Jahre haben Dumeklemmer und Kunden von VRR und Bahn darauf gewartet: Der Umbau des Bahnhofes Hösel mitsamt Vorplatz und Installation von zwei Fahrstühlen hat begonnen. Den ersten Bauabschnitt übernimmt die Stadt: Sie errichtet unter der Brücke insgesamt vier neue Bussteige. Die Fahrzeuge müssen dann nicht mehr zwischen Seniorenheim und Gaststätte durchrumpeln, sondern können gleich unter der Brücke wenden. Noch in diesem Jahr will offenbar die Bahn endlich die Station komplett erneuern – dann wird auch mit der Kommune ein Kombibahnsteig auf der Südseite angelegt: Dann können VRR-Kunden direkt zwischen Bus und Bahn wechseln. Bürgermeister Klaus Pesch, Baudezernent Jochen Kral, Projektleiterin Jana Janßen, Abteilungseiter Dirk Winkelmann (beide Tiefbauamt) sowie Bauleiter Jürgen Kamlah (Strabag) stellten gestern die Pläne vor.

Um den Bahnhof war heftig gerungen worden: Seit dem Bau der Brücke sind die Bahnsteige nicht mehr ohne Weiteres barrierefrei zu erreichen. Eine Arbeitsgemeinschaft aus Höseler Bürgern setzte sich erfolgreich auch für die Umgestaltung des Vorplatzes ein und legte eigene Pläne vor.

Kral erhofft sich vom Umbau eine städtebauliche Aufwertung des Areals. Die Besitzer des zur Zeit leerstehenden Bahnhofsgebäudes, die Gebrüder Doppstadt, geben einen Teil des Biergartens für den neuen Busbahnhof ab, bekommen im Gegenzug eine Ersatzfläche für Außengastronomie direkt vorm historischen Gebäude.

Neben dem Kombibahnsteig, der erst mit der Bahn gemeinsam gebaut werden kann, werden nun im ersten Bauabschnitt drei eigene Bussteige geschaffen, einer davon auf der Seite des Goldkuhle-Geländes. Auf allen Bussteigen werden sogenannte Dynamische Fahrgastanzeigen (Dyfa) montiert. Dort werden die Abfahrtszeiten der Busse angezeigt. Auf einer großen Tafel werde man Platz für die Bahn lassen: Deren Abfahrtszeiten sind bislang für Busfahrer nicht wahrzunehmen. Oft fährt den Bahnkunden, die aus einer verspäteten S-Bahn stürmen, der Bus vor der Nase weg. Obwohl die Brücke bereits einen gewissen Regenschutz bietet, werden drei Wartehäuschen errichtet. Der erste Bauabschnitt dauert etwa vier Monate. Wie schon bei den vorbereitenden Erdarbeiten der Stadtwerke  wird eine Baustellenampel den Verkehr regeln.

Die Bahn will offenbar noch im dritten Quartal dem Stationsumbau beginnen. Die Sanierung zog sich immer wieder hin, zuletzt hatte die Bahn auf die Ausschreibung hin keine Bewerber gefunden. Nun soll es einen geben. Wenn die Station saniert wird, ist wieder mit einem mehrwöchigen Stillstand auf der S6-Strecke zu rechnen.

Immerhin installiert die Bahn zwei Fahrstühle zu beiden Seiten der Unterführung. Einen bezahlt die Stadt, den anderen die Bahn, darauf hatte man sich geeinigt. Sie kosten pro Stück mittlerweile etwa 500.000 Euro, werden aber gefördert. Immer wieder hatte die Stadtverwaltung bei der Bahn Druck gemacht, zuletzt im Herbst beim Bahn-Vorstand. Pesch freut sich nun auf eine „Vorzeigestation“.

Eventuell noch in diesem Jahr will das Tiefbauamt die Arbeiten für die Umgestaltung des Vorplatzes ausschreiben.

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