Kreis Mettmann Autodiebstähle im Kreis nehmen zu

Kreis Mettmann · Die Zahl hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt. Ein Grund ist das Keyless-System.

 Meist sind es Profis und Banden, die es auf hoch- und neuwertige Autos abgesehen haben, berichtet Ulrich Löhe von der Kreispolizeibehörde.

Meist sind es Profis und Banden, die es auf hoch- und neuwertige Autos abgesehen haben, berichtet Ulrich Löhe von der Kreispolizeibehörde.

Foto: welcomia/Thinkstock

Für die Besitzer ist es ein Schock. Sie wollen morgens mit ihrem Auto zur Arbeit fahren und stellen fest, dass der Wagen verschwunden ist - gestohlen - weg. Anfang November wurden zwei BMW X 1, die am Gruitener Weg und an der Blumenstraße in Mettmann geparkt waren, von Unbekannten gestohlen.

In Wülfrath klauten die Täter am Veilchenweg einen BMW X4 M Sport. In der Nacht von Samstag auf Sonntag verschwand aus der Garagenzufahrt eines Hauses am Sandmännchenweg in Metzkausen ein verschlossen geparkter BMW 530D X-Drive. Insgesamt hat sich die Zahl der Autodiebstähle im Vergleich zum vergangenen Jahr im Kreis verdoppelt. Meist sind es Profis und Banden, die es auf hoch- und neuwertige Autos abgesehen haben, berichtet Ulrich Löhe von der Kreispolizeibehörde. "Dabei geht es nicht nur um die Autos, sondern auch um das Zubehör", sagt Löhe. Die Fahrzeuge werden regelrecht ausgeschlachtet. Ältere Autos sind weniger "beliebt", und wenn, dann nutzen die Täter die gestohlenen Fahrzeuge, um irgendwelche Straftaten zu begehen. "Wenn Einbrecher mit einem gestohlenen Kleinwagen in ein Wohngebiet fahren, fallen sie nicht so auf, als wenn sie mit einer Luxuslimousine unterwegs wären", sagt Löhe. "Einen absoluten Schutz vor Autodieben gibt es nicht." Allerdings kann er nicht verstehen, das Kfz-Besitzer offenbar lieber Geld in eine teure Hifi-Anlage im Wagen investieren, als in ein Ortungssystem oder in eine Alarmanlage. Da wird gespart und dieses Sicherheitszubehör aus der Bestellliste gestrichen.

Oft handelt es sich bei den gestohlenen Autos um geleaste oder um Firmenfahrzeuge. "Die Wagen stehen dann in der Garageneinfahrt. Wenn Kollegen zum Tatort kommen und fragen, warum das Auto nicht in der Garage stand, bekommen sie oft als Antwort: ,In der Garage steht das Auto meiner Frau. Außerdem habe ich dort die Fahrräder abgestellt'." Es müsse auch nicht immer die Alarmanlage sein, die die Täter abschrecken soll. "Es reicht auch schon eine Lenkradkralle aus. Das ist zwar lästig, die Kralle immer zu installieren und zu entfernen, aber sie ist eine gute Sicherung."

Ein Problem, so Löhe, ist das Keyless-System. Also starten, ohne den Schlüssel ins Zündschloss stecken zu müssen. "Die Täter stören die Funksignale und der Besitzer, der meint, sein Auto sei verschlossen, merkt dann erst später, dass der Wagen offen war." Löhe appelliert an die Autobesitzer, die Autoschlüssel nicht hinter der Eingangstüre in einem Schlüsselkasten oder am Schlüsselbrett zu deponieren, sondern am besten in einem Metallbehälter oder in Alufolie einwickeln. Die Täter wissen, dass die bevorzugten Plätze für die Autoschlüssel sich in unmittelbarer Nähe der Eingangstüre befinden. Sie können mit moderner Technik die Funkwellen verstärken und so dass Auto öffnen.

Meist kommen die Autodiebe nachts zwischen 1.30 und 4 Uhr. In dieser Zeit fühlen sie sich ungestört. Nachbarn und Anwohner sollten misstrauisch sein, wenn eine unbekannte Person mit einem Tablet durch ein Wohngebiet läuft oder die Innenbeleuchtung eines Autos nachts angeht. In Verdachtsfällen sollte man sofort die Polizei alarmieren, sagt Löhe.

(RP)
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