Ausstellungen in Ratingen Das ist 2022 im Museum zu sehen

Ratingen · Installationen, Fotografien und Teile von Sammlungen werden ab Februar bis Januar nächsten Jahres am Peter-Brüning-Platz gezeigt. Insgesamt wird es vier größere Sonderausstellungen geben.

 Gudrun Teich zeigt ihre Arbeiten unter dem Titel „In vollen Zügen“.

Gudrun Teich zeigt ihre Arbeiten unter dem Titel „In vollen Zügen“.

Foto: Museum

(RP) Das Museum Ratingen am Peter-Brüning-Platz lädt die Besucherinnen und Besucher im Jahr 2022 erneut zu einem abwechslungsreichen Ausstellungsprogramm ein. Zwei umfangreiche Sonderausstellungen, eine Studioausstellung und eine neue Sammlungspräsentation werden im Frühjahr und Herbst eröffnet.

Den Auftakt macht die Ausstellung „Gudrun Teich − In vollen Zügen“ vom 18. Februar bis 26. Juni. Die Düsseldorfer Künstlerin Gudrun Teich hat für das Museum Ratingen eine neue Videoarbeit geschaffen, die sie im Projektraum installieren wird. Gudrun Teich, geboren 1961 in Barleß, arbeitet seit ihrem Studienabschluss als professionelle Cutterin bei verschiedenen Fernsehsendern und zugleich als freischaffende Künstlerin. Ihre Studienzeit an der Kunstakademie Düsseldorf wurde vor allem von Nam June Paik geprägt. Bei ihm schloss Teich 1992 als Meisterschülerin ab.

Für die Medienkünstlerin ist die Anwendung verschiedener Schnitttechniken charakteristisch. Videoschnitt zählt für sie zu den wichtigsten Stilmitteln der künstlerisch medialen Produktion, ist er doch maßgeblich für die Wahrnehmung und Wiedergabe von Tempo und Zeit. Unter diesen Vorzeichen hat Gudrun Teich ihre neue Videoarbeit „In vollen Zügen“ oberhalb sich überschneidender Bahngleise während der Dunkelheit gedreht. Sie entwickelt hieraus eine dreikanalige Installation zu dem aktuellen Thema Mobilität und Verkehr im urbanen Raum, verbunden mit der abstrakten Darstellung von Bewegung und Licht. Die Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, 18. Februar, um 19 Uhr.

„Unendliche Geschichten. Aus der Sammlung Oehmen“ heißt der Titel der Ausstellung, die vom 11. März bis 31. Juli im Museum zu sehen sein wird. Die Kunstsammlung von Lisa und Stephan Oehmen ist seit den 1980er Jahren zu einem äußerst spannenden Konvolut voller Wechselbeziehungen gewachsen. Von kleineren Zeichnungen bis hin zu großformatigen Gemälden, Skulpturen und Lichtobjekten zeigt ihre Sammlung eine breite Vielfalt. Dabei nimmt die figurative Malerei einen besonderen Stellenwert ein, wie es die Gemälde von Dieter Krieg und Hartmut Neumann beispielhaft veranschaulichen.

Ausgewählt wurden dreizehn herausragende Künstlerpersönlichkeiten: Tim Berresheim, André Butzer, Miriam Cahn, Nschotschi Haslinger, Erika Hock, Dieter Krieg, Hartmut Neumann, Katja Novitskova, Judith Samen, Pieter Schoolwerth, Andreas Schulze, Uǧur Ulusoy und Stefan à Wengen. Zum einen nehmen sie alle eine markante Position innerhalb des Sammlungsbestands ein, zum anderen erzählen sie selbst die Entstehung und Geschichte dieser lebhaften Privatsammlung.

In vielen Werken der Sammlung Oehmen steht die Schaffung phantastischer Welten im Vordergrund. Fast surreal muten manche Bilder an. Gleichzeitig ist an der Struktur der Sammlung erkennbar, dass junge Künstlerinnen und Künstler regelmäßig durch Ankäufe gefördert werden, oftmals sind sie Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf oder der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Die Kunst, die das Sammlerpaar ständig begleitet und inspiriert, ermöglicht ihnen einen „anderen Blick“ und „trägt zu einer anderen Begegnung mit der Außenwelt“ bei, wie Stephan Oehmen in einem Interview beschreibt. Stets sucht das Paar nach neuen Wegen, die Öffentlichkeit an ihrer Sammlung teilhaben zu lassen. Das Museum Ratingen bietet zur Ausstellung ein Programm an, das gemeinsam mit dem Sammlerpaar und den Kunstschaffenden gestaltetet wird. Die Eröffnung ist am Freitag, 11. März, um 19 Uhr.


 Die Präsentation der Sammlung: „Fahrt ins Blaue“ folgt vom 28. August bis 29. Januar 2023. In der Herbstsaison wird eine Sammlungsschau mit einzelnen, gezielt ausgewählten Leihgaben gezeigt. Die Ausstellung unter dem Titel „Fahrt ins Blaue“ nimmt ebenso landschaftliche Darstellungen wie Eindrücke der Weite und Bilder der Sehnsucht metaphorisch in den Blick.

Aus der museumseigenen Sammlung werden unter anderem der „Blaue See“ von Birgit Jensen mit Arbeiten von Michael Buthe und Johannes Brus kombiniert. Es ergeben sich thematische Verbindungen zu den Außenskulpturen des Ratinger Kunstwegs. Die Eröffnung ist am Sonntag, 28.August, um 11.30 Uhr.

„Ralf Brueck. Fotografien − Landschaften und sakrale Innenräume“ heißt die Ausstellung, die vom 23. September  bis 29. Januar 2023 zu sehen ist. Im Herbst 2022 ist eine Einzelausstellung mit dem Düsseldorfer Fotokünstler Ralf Brueck geplant, der sowohl als bildender Künstler als auch persönlich mit dem Rheinland eng verbunden ist: 1966 in Düsseldorf geboren und dort aufgewachsen, gehört Ralf Brueck zur Becher-Schule der jüngeren Generation. In seiner Fotografie setzte er sich intensiv mit Sakralbauten in Köln, Düsseldorf und Ratingen auseinander. Der hiesige Ausgangspunkt für zahlreiche Reisen zum Beispiel nach Japan und in die USA ist gleichsam der Ort seines experimentellen „Labors“, in dem nach seiner Rückkehr vielschichtige Bildfindungen zwischen Dokumentation und Imagination entstehen.

Ralf Brueck studierte an der Kunstakademie bei Bernd Becher und Thomas Ruff, der ihn zum Meisterschüler ernannte. Seit seinem Abschluss 2003 erhielt er regelmäßig Auszeichnungen und Förderungen sowie Einladungen zu Ausstellungen. Nicht zuletzt wurde seine Kunst 2016 durch eine Einzelausstellung im Düsseldorfer NRW-Forum für ein internationales Publikum sichtbar.

Die Ausstellung lässt die Entwicklung der künstlerischen Bildsprache von Ralf Brueck nachvollziehen. Neue Serien, die gewaltige Naturphänomene in den Fokus nehmen, veranschaulichen sein aktuelles Schaffen und werden früheren, puristischen Arbeiten gegenübergestellt. Aktuelle Videoarbeiten ergänzen die Schau. Die Eröffnung im Museum ist am Freitag, 23 September, um 19 Uhr.

Die Öffnungszeiten des Museums sind dienstags bis sonntags in der Zeit von 11 bis 17 Uhr.

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