Ausstellung Der Minirock zieht weiter

Im Dezember endet die Ausstellung über die Mode der 68er in Cromford. Die Schau wird dann an zwei weiteren Standorten gezeigt.

Christiane Syré (links) und Claudia Gottfried haben die Ausstellung konzipiert und werden sie auch an zwei weiteren Standorten betreuen.

Christiane Syré (links) und Claudia Gottfried haben die Ausstellung konzipiert und werden sie auch an zwei weiteren Standorten betreuen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Mode der 68er hat unerwartet viele Besucher ins Industriemuseum Cromford gelockt. Und deshalb zieht Museumsleiterin Claudia Gottfried auch schon knapp zwei Monate vor dem Ende der mehr als einjährigen Schau eine positive Bilanz: „Wir sind sehr, sehr zufrieden“.

Schon die Ausstellungseröffnung Ende Oktober vergangenen Jahres übertraf alle Erwartungen. Kommen in der Regel 100 bis 150 Gäste, um sich den Auftakt einer neuen Schau im historischen Industriemuseum Cromford anzuschauen, waren diesmal mehr als 500 zu Gast. Ein Andrang, den die Mitarbeiter nur dadurch bewältigten, weil sie spontan ein Zelt im Park aufbauten. „Das war ein sehr schöner Auftakt“, erinnert sich Gottfried. Doch es sollte noch besser werden. Bei der langen Nacht der Museen im Herbst dieses Jahres zählten die Museums-Mitarbeiter 800 bis 900 Gäste. „Alle Führungen waren komplett ausgebucht“, sagt Gottfried. Bei der Bewirtung der Besucher kamen die Mitarbeiter kaum nach.

Den Erfolg der Ausstellung erklärt die Museumsleiterin damit, dass sich viele Zeitzeugen angesprochen fühlten. Alle die, die in den 60er Jahren jung waren, wollten noch einmal die Kleidungsstücke von damals sehen, darunter auch viele Sponsoren, die die Ausstellungsstücke für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatten. „Es kamen aber auch deutlich mehr Männer als sonst“, sagt Gottfried. Vermutlich, weil die 68er auch für sie in Sachen Mode einen Umbruch einläuteten: Die Jeans eroberte ihre Kleiderschränke.

„Wir hatten zuvor selten so viele gutgelaunte Besucher“, sagt Gottfried, darunter viele Wiederholungstäter. „Besucherinnen kamen noch einmal mit ihren Freundinnen wieder, um sich gemeinsam die Ausstellung anzuschauen. Aber auch jüngere Gäste, die bisher die Mode aus der Zeit nur von Fotos ihrer Eltern und Großeltern kannten, zeigten sich begeistert von den damaligen Kleidungsstücken und diskutierten, welches Kleid, sie denn mitnehmen würden.

Der Erfolg der Ausstellung in Ratingen blieb der Zentrale der LVR-Museen in Oberhausen nicht verborgen. Aufgrund der großen Resonanz wandert die Ausstellung nun nach Euskirchen und dann nach Engelskirchen. Claudia Gottfried und ihre Mit-Kuratorin Christiane Syré helfen dort beim Aufbau der Ausstellung und schulen die Mitarbeiter für die kommenden Führungen.

Deshalb wird es mit der Eröffnung der nächsten Sonderausstellung im Industriemuseum noch etwas dauern. Im September nächsten Jahres will sich das Industriemuseum Cromford mit dem Thema „Mensch und Tier“ beschäftigen, so der derzeitige Arbeitstitel. Im Blickpunkt stehen die Kulturgeschichte von Pelz, Leder und Co. im Fokus und der ethische Umgang damit, dass Tiere für die Kleidung der Menschen ihr Leben lassen müssen. „Ein spannendes Thema, bei dem ich schon in der Vorbereitung viel gelernt habe“, sagt Gottfried.

Darüber hinaus wollen die Mitarbeiter aber nicht nur Persianer und Nerze aus Omas Kleiderschrank zeigen, sondern auch aufklären, beispielsweise, dass angebliche Kunstpelze an Kapuzenjacken und an Bommelmützen in Wirklichkeit von Tieren stammen. „Wir werden dann erklären, woran man das erkennen kann.“

Die Mäntel mit dem Zottelfell waren höchst angesagt.

Die Mäntel mit dem Zottelfell waren höchst angesagt.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Der Weltraumlook erinnert an die Abenteuer des Raumschiffs Orion.

Der Weltraumlook erinnert an die Abenteuer des Raumschiffs Orion.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Bis es aber soweit ist, haben Interessierte noch die Möglichkeit, sich bis zum 20. Dezember noch die Mode der 68er anzuschauen. Öffentliche Führungen gibt es am Sonntag, 3. November, von 14 bis 15.30 Uhr, und am Sonntag, 15. Dezember, von 11.30 bis 13 Uhr. Blue-Hour-Führungen stehen am Mittwoch, 20. November, und Donnerstag, 12. Dezember, von 18.30 bis 20.30 Uhr auf dem Programm.

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