Heiligenhaus Ausstellung präsentiert viel Wissenswertes über das Alter
Heiligenhaus · In einer Ausstellung, zu sehen in der Sparkasse an der Hauptstraße, gibt es für Senioren viel zu entdecken. Aber nicht nur für sie.
„Was heißt schon alt?“ So ist die Wanderausstellung des Bundesfamilienministeriums überschrieben, die bis zum Gründonnerstag in der Kundenhalle des Beratungs-Centers der Kreissparkasse Düsseldorf zu sehen ist. Zu sehen sind Fotos von gealterten Gesichtern, die trotz vieler Falten nicht nur Würde ausstrahlen, sondern auch ihre eigene Ästhetik ausstrahlen.
Es sind Bilder voller Lebensfreude und Tatendrang dabei, Humorvolles und Herausforderndes. Die weniger schönen Seiten des Lebens werden nur am Rande belichtet, wie das Thema Altersarmut oder Tristesse im Seniorenheim. Bei der Ausstellung handelt es sich um die Beiträge eines Fotowettbewerbs, der von dem Ministerium vor zwölf Jahren durchgeführt wurde. „Damals hätten die Leute gelacht, heute ist es nicht unüblich, dass 90-Jährige Online-Banking machen“, so die Erfahrung von Sparkassen-Gebietsleiter Thomas Meuser. Zum Berühren gibt es in der Ausstellung einen interaktiven Bildschirm, der nicht nur ein unterhaltsames Quiz bereit hält, sondern viel Wissenswertes rund ums Altern. Über Hilfen vor Ort informiert das Demenznetzwerk. Der stellvertretende Bürgermeister Edmund Mathey begrüßt die Ausstellung, auch wenn er persönlich daran zweifelt, dass seine 92-jährige Mutter sich für Online-Banking entscheidet: „Die Menschen werden immer älter, das haben wir sehr wohl auf dem Schirm. Wie kriegen wir die Senioren in die Stadt, zu den Ärzten und zum Einkaufen? Dazu dürfen wir nicht unterschätzen, was die alten Leute an Erfahrung und Wissen haben.“
Die ehrenamtliche Seniorenbeauftragte Christa Haumann-Kuhs sieht da ein großes Feld: „Ich bin ja schon mal froh, dass bald der `Netto´in die Innenstadt kommt. Aber auf dem Weg vom Rathaus bis zum Akzenta fehlen weitere Bänke, die brauchen alte Menschen, um sich mal auszuruhen.“ Es sind mitunter andere Kleinigkeiten, die für junge und fitte Menschen kein Problem darstellen. „Immer wieder kommen Senioren zu mir ins Büro und beschweren sich über lockere Pflastersteine und Gehwegplatten. Auch Wohnen ist ein großes Thema. Vielen ist die bisherige Wohnung zu groß geworden, sie suchen was Kleineres, aber finden nicht das Passende. Eine Frau hat mit 84 Jahren ihren Mann verlassen und sucht eine neue Bleibe – auch so etwas gibt es im Alter.“