Ratingen Ausstellung: Haiti – Insel mit zwei Gesichtern

Düsseldorf · Haiti, die Perle der Antillen. Schon der Name der drittgrößten Insel der Karibik veranlasst zum Träumen. Doch die wenigsten wissen, dass die Mehrheit der Bevölkerung täglich ums Überleben kämpft. Winfried Hoffmann verlor vor mehr als 30 Jahren sein Herz an die Insel und ihre Menschen. Die Fotoausstellung "Haiti zu Besuch in Ratingen Mitte" im evangelischen Familienbildungswerk, Turmstraße 10, ist eine Dokumentation der Hilfsorganisationen über den Alltag der kreolischen Bevölkerung.

"Hoffmann und ich kennen uns schon seit vielen Jahren. Wir teilen die Liebe für Lateinamerika", so Gabi Kibat, Leiterin des Familienbildungswerks, die das Engagement Hoffmanns unterstützt. "Haiti ist eine Insel mit zwei Gesichtern", erzählt Hoffmann. Einerseits sei sie geprägt durch die Lebensfreude der Menschen, andererseits gelte sie als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Mangelnde Ernährung, schlechte hygienische Verhältnisse und unzureichende medizinische Versorgung seien an der Tagesordnung.

Erstaunlich bei der Ausstellung ist, dass der Betrachter kein Elend auf den Bildern zu sehen bekommt. Die Bilder zeigen Marktszenen, Land und Leute, bunt bemalte Kleinbusse, Menschen, die Karneval feiern, Kunstschaffende. Jedoch blendet die Ausstellung die Not nicht aus, sie focussiert Probleme. Es werden die Verwüstungen der diesjährigen Wirbelstürme gezeigt und gleichzeitig Menschen, die voller Lebensfreude aus ihrer Situation das Beste machen. Hinzu kommen Fotos von Kindergärten, Grundschulen und beruflichen Bildungseinrichtungen für Straßenkinder, die von deutschen Gruppen unterstützt und unterhalten werden. In der Ausstellung stellt sich gleich ein ganzes Netzwerk an Hilfsorganisationen vor. Eine davon ist der Kölner Arbeitskreis "Eine Welt", der die Wanderausstellung zusammengestellt hat.

Info Die Ausstellung kann noch bis zum 13. Mai, wochentags von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 20 Uhr, besucht werden.

(RP)
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