Kreis Mettmann Taxipreise steigen – Pandemie macht Sorge

Kreis Mettmann · Im Kreis Mettmann sollen die Tarife der 106 Taxiunternehmen erhöht werden. Der zuständige Fachausschuss des Kreises kommt am Mittwoch zu Beratungen zusammen.

 Taxis warten  am S-Bahnhof Langenfeld auf Fahrgäste.

Taxis warten  am S-Bahnhof Langenfeld auf Fahrgäste.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Das Taxifahren in Langenfeld, Monheim und den anderen Städten des Kreises soll teurer werden. Eine von Taxiunternehmen beantragte Erhöhung der vor gut zwei Jahren zuletzt gestiegenen Preise sei gerechtfertigt, heißt es in einer Verwaltungsvorlage zur Sitzung des Kreisausschusses für Ordnungsangelegenheiten und Verbraucherschutz am kommenden Mittwoch. Astrid Bödeker vom Straßenverkehrsamt begründet diesen Vorschlag mit gestiegenen Verbrauchskosten, verteuerten ÖPNV-Tickets, der Erhöhung des Mindestlohns von 8,84 auf 10,45 Euro (Mitte 2022) sowie den aktuellen Tarifen der umliegenden Großstädte und Landkreise.

Indes empfiehlt Bödeker den Kreispolitikern in der Beschlussvorlage, unter den von der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen für den Kreis Mettmann beantragten Erhöhungen um jeweils etwa 14 Prozentpunkte für Grund- und Kilometerpreis, Großraumzuschlag und Wartezeitentgelt zu bleiben. Die Taxiunternehmen hatten dabei auch mit der Corona-Pandemie argumentiert.

Durch das seit März 2020 beschränkte öffentliche Leben und ausbleibende Fahrten stehen die Taxiunternehmer nach eigenen Angaben „unter existentiellem Druck“. Eine Tariferhöhung würde die Unternehemen in die Lage versetzen, schreiben sie in ihrem Antrag, „in dem kleiner gewordenen Markt der Bar-Fahrten wenigstens kostendeckend zu arbeiten“.

Die von der Taxi-Fachvereinigung vorgeschlagene Tariferhöhung um 14 Prozentpunkte hält die Kreisverwaltung laut Bödeker im Sinne der Bürger für „nicht vertretbar“.

Nach ihrem Vorschlag für den Fachausschuss am Mittwoch soll der Grundpreis (inklusive 1 Fahrkilometer) von jetzt 5,00 auf 5,30 Euro steigen, der Nachttarif von 5,20 auf 5,40 Euro und der Kilometerpreis von 2,00 auf 2,20 (Tag), beziehungsweise von 2,20 auf 2,30 (Nacht) Euro. Der Großraumzuschlag soll nach dem Verwaltungsvorschlag unverändert 5,00 Euro betragen, der Tarif für die Wartezeit pro Stunde solle sich von 28,50 auf 30,00 Euro erhöhen.

Zum Vergleich die aktuellen Tarife in der weiteren Region: Rheinisch-Bergischer Kreis (Grundpreis 6,10/jeder weitere Kilometer 2,50 Euro), Solingen (5,90/2,35-2,70), Düsseldorf (6,70/2,20) und Neuss (4,90/1,90). Laut Bödeker fußen diese Tarifansätze auch auf einer Befragung der 106 Taxiunternehmen mit 232 Fahrzeugen im Kreis Mettmann, darunter 3 Langenfelder (11 Taxen) und 2 Monheimer (8 Taxen). 46 dieser angeschriebenen 106 Unternehmen hätten dem Straßenverkehrsamt geantwortet, 28 von ihnen seien für eine Tariferhöhung, 18 dagegen.

Die Pandemie hat laut Kreisverwaltung das Auftragsvolumen im Taxigewerbe drastisch verringert. Seit 2019 seien im Kreis Mettmann neun Taxikonzessionen zurückgegeben worden, darunter fünf für Langenfeld und jeweils eine Konzession für Monheim, Hilden, Haan und Heiligenhaus.

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