Ratingen Ausbildungsmarkt: Es gibt noch freie Plätze

Ratingen · Die Arbeitsagentur im Kreis Mettmann meldet eine positive Entwicklung. Die Arbeitslosenquote sank im August auf 6,9 Prozent.

 Oktay Aksu ist Auszubildender als Koch im 1. Lehrjahr bei Christian Penzhorn. Mit dabei ist Gabriele Naurath-Prangel von der Arbeitsagentur.

Oktay Aksu ist Auszubildender als Koch im 1. Lehrjahr bei Christian Penzhorn. Mit dabei ist Gabriele Naurath-Prangel von der Arbeitsagentur.

Foto: achim blazy

Wer im Kreis Mettmann noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, sollte sich beeilen. Aktuell sind noch 449 Stellen unbesetzt, darunter Stellen für Einzelhandel- und Industriekaufleute, Verkäufer und im Büromanagement. Aber auch in anderen Berufsgruppen vermelden Arbeitsagentur, IHK und Handwerkskammer Bedarf. "Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich in den kommenden Wochen noch zu bewerben", erklärt Gabriele Naurath-Prangel von der Arbeitsagentur Mettmann, "allerdings sollte man sich jetzt wirklich beeilen."

Zwei dieser freien Stellen hat Sternekoch Christian Penzhorn in seinem Restaurant in Lintorf im Angebot, eine zum Koch, eine im Servicebereich. Wer bei ihm eine Lehre beginnen will, macht in der Regel mindestens eine Woche lang ein Praktikum. "Denn die Noten in der Schule sind eigentlich nicht so wichtig", sagt Penzhorn, "wichtiger sind Dinge wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, und es muss zwischenmenschlich passen."

Auch Penzhorn hat inzwischen Probleme, geeignete Auszubildende zu finde. "Direkt von der Schule kommt eigentlich keiner meiner Azubis." Die meisten sind schon älter und haben zum Teil auch schon abgebrochene Ausbildungen hinter sich. So wie Oktay Aksu, der gerade seine Ausbildung zum Koch begonnen hat. Der 25-jährige Velberter hatte ursprünglich eine Ausbildung zum Lageristen begonnen, aber schnell gemerkt, dass das überhaupt nichts für ihn ist. Nach einem Bewerbungsgespräch machte er ein Praktikum bei Christian Penzhorn, anschließend einigte man sich auf einen Ausbildungsvertrag.

Oktay Aksu ist damit ein Paradebeispiel dafür, dass eine Ausbildung auch mit Mitte oder Ende 20 noch möglich ist. Und es zeigt, dass auch Bewerber, deren Schulnoten und Lebenslauf vielleicht nicht ganz perfekt sind, durchaus Potenzial haben, gute Azubis zu werden. Dafür werben Arbeitsagentur, IHK und Handwerkskammer schon lange bei den Unternehmen.

Dabei konnte die Arbeitsagentur 2014 auf dem Ausbildungsmarkt durchaus positive Entwicklungen vermelden. Mit insgesamt 2110 Ausbildungsstellen wurden im Kreis Mettmann 14,4 Prozent mehr Ausbildungsstellen von Betrieben gemeldet als im Jahr zuvor. Derzeit suchen noch 703 Bewerber nach einem Ausbildungsplatz.

Auch auf dem Arbeitsmarkt konnte im August eine positive Entwicklung festgestellt werden. Die Arbeitslosenquote sank auf 6,9 Prozent. Insgesamt waren im Kreis 17632 Menschen arbeitslos, 309 weniger als im Juli, 583 weniger als im Vorjahr. "Der kurzzeitige, saisonale Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli konnte bereits im August wieder aufgefangen werden", erklärte Gabriele Naurath-Prangel.

Gewinner des stabilen Arbeitsmarktes seien im August vor allem die über 50-Jährigen und Langzeitarbeitslose. Besonders um diese beiden Gruppen kümmere sich die Arbeitsagentur besonders, sie erhalten eine besonders intensive Betreuung, da sie es auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer haben, erklärte Naurath-Prangel.

Das gilt auch für Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren. Hier liege das Augenmerk besonders auf der Vermittlung in Ausbildungsstellen, oder zumindest in Praktikumsstellen, die häufig in Ausbildungsverträge führen.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann ist nach wie vor sehr von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt, heißt es bei der Arbeitsagentur. Diese Unternehmen seien damit auch auf dem Ausbildungsmarkt sehr aktiv.

(RP)
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