Ratingen Auf ein Guinness zu James Joyce

Ratingen · Im neuen Irish Pub auf der Lintorfer Straße herrscht viel Betrieb. Betreiber Jim Robson ist mit dem Start sehr zufrieden.

 "In Ratingen hat alles gepasst. Das schöne Haus und die Umgebung mit dem Marktplatz sind ideal", erklärt Pub-Betreiber Jim Robson.

"In Ratingen hat alles gepasst. Das schöne Haus und die Umgebung mit dem Marktplatz sind ideal", erklärt Pub-Betreiber Jim Robson.

Foto: achim blazy

Der Leerstand hat ein Ende. Nachdem in den vergangenen Monaten zahlreiche Gastronomien in der Innenstadt ihre Türen für immer schlossen, geht es zumindest auf der Lintorfer Straße an der Ecke zum Marktplatz wieder äußerst lebhaft zu. In den Räumen des ehemaligen Lavanta hat der Irish Pub James Joyce eröffnet. Er konnte schon in den ersten Tagen regen Zulauf verzeichnen. So rege, dass Jim Robson auf der Suche nach Kellnern ist.

Seit 1994 lebt der Engländer in Deutschland, damals kam er als Dachdecker her. Nach einem Bandscheibenvorfall im Jahr 2000 musste er sich einen neuen Job suchen und begann in Irish Pubs zu arbeiten. Zuerst in Bonn, dann auch in der Umgebung. Die James Joyce Irish Pubs sind eine Kette aus Bonn, deren Besitzer immer auf der Suche nach geeigneten Lokalen ist. "In Ratingen hat einfach alles gepasst, das schöne Haus und die Umgebung mit dem Marktplatz sind ideal", erklärt Jim Robson.

So fiel die Entscheidung für den Neubeginn in Ratingen, und sie zahlt sich aus. "Die Deutschen mögen Irish Pubs sehr, das merkt man immer wieder", sagt Jim Robson und lacht. Das liegt natürlich zum einen an den typischen Getränken, auch bei Robson kommen Kilkenny, Guiness, St. Miguel und Aspall Cyder aus dem Fass. Zum anderen hilft auch die urige Atmosphäre. Dunkle Tische und Stühle aus Holz, große Fässer als Stehtische, alles in dunkelrot gehalten mit zahlreichen Spiegeln, Bildern und Plakaten. Durchaus eigenwillig sind auch die altmodischen Kronleuchter, die schummriges Licht verbreiten. Nicht fehlen dürfen die Fernseher, auf denen jede Menge Fußball übertragen wird. Neben der Bundesliga natürlich auch die Champions League.

Wenn sich ein Irish Pub schon nach einem der größten irischen Schriftsteller benennt, dann darf das Abbild von James Joyce natürlich nicht fehlen, genau wie die von George Bernard Shaw und Johnathan Swift. Wer ein wenig abseits vom Rest der Gäste sitzen möchte, kann sich in die Lounge mit der gemütlichen braunen Couch und den Schränken voller Bücher zurückziehen. Dort einen Platz zu ergattern, ist allerdings Glückssache. Übrigens, im Irish Pub kann man nicht nur drinnen sitzen: Wenn das Wetter mitspielt, werden die Tische und Stühle auch auf der Lintorfer Straße vor dem Kino aufgebaut. Mit der Resonanz der ersten Tage ist Jim Robson jedenfalls völlig zufrieden. "Es war sehr voll und wir sind teilweise kaum nachgekommen." Vor allem auf das Essen hatten die Gäste länger als üblich warten müssen. Anfangsschwierigkeiten, die bald Geschichte sein sollen. Denn noch sind er und sein Koch alleine, Robson sucht händeringend nach Kellnern.

Mit einer Ratinger Spezialität hat er allerdings wie einige andere Gastronomen in der Innenstadt auch schon Bekanntschaft gemacht. Gleich nach der Neueröffnung kam das Ordnungsamt vorbei, weil sich Nachbarn beschwert hatten. "Wir achten darauf, dass es nicht zu laut wird", verspricht Robson, "wir wollen ja eine gute Nachbarschaft."

(RP)
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