Heiligenhaus Auf der Suche nach der Brücken-Lösung

Heiligenhaus · Die Überführung muss ersetzt werden. Der einspurige Betrieb auf der Ratinger Straße gilt, bis eine neue Brücke steht.

 Die Brücke Hofermühle soll abgerissen werden. Geregelt durch eine Baustellenampel ist sie nur einspurig befahrbar - auf unbestimmte Zeit.

Die Brücke Hofermühle soll abgerissen werden. Geregelt durch eine Baustellenampel ist sie nur einspurig befahrbar - auf unbestimmte Zeit.

Foto: achim blazy

Mit dem Anschluss der Brücke, die die Ratinger Straße voraussichtlich ab 2020 über die A 44 führen wird, ist das erste Kapitel "Die Ratinger Straße und ihre Brücken" mit einem Happy End im letzten Jahr abgeschlossen worden. Doch der zweite Streich folgt sogleich, auch wenn er schon länger zu erwarten war: Die Brücke, die über die Gleise der Angertal-Bahn führt, ist für zweispurigen Verkehr gesperrt und per Baustellen-Ampelschaltung nur einspurig befahrbar - und das auf unbestimmte Zeit, nämlich so lange, bis ein neues Brückenbauwerk steht.

Im Hauptausschuss wurde das Thema kurzerhand von CDU-Fraktionschef Ralf Herre auf die Tagesordnung gesetzt. Gerade für die Wirtschaft vor Ort sei es sehr wichtig, dass Logistik und Mitarbeiter die Stadt gut erreichen und verlassen können, auch die Ampelschaltung selbst sei ungünstig programmiert, bemängelte er.

Die Durchfahrt ist auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt. Und eigentlich sollen dort auch Baustellenfahrzeuge für den Lückenschluss der A44 - vor allem für den westlichen Teil - drüberfahren. "Die Dringlichkeit ist gegeben, dass wir hier handeln und mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW schnell zu einer Lösung kommen." Auch FDP-Chef Volker Ebel hakte ein: "Was passiert, wenn die Brücke abgerissen wird? Dann wären ein ganzer Stadtteil und eine Straße in die Stadt hinein nicht nutzbar." SPD-Ausschussmitglied Frank Eisenblätter lebt in der Hofermühle und ist Sprecher des Bürgervereins: "Vor allem in den Stoßzeiten des Berufsverkehrs ist der Stau groß. Nicht zuletzt ist aber auch ein großer Teil des Staus in Richtung Düsseldorf dem hohen Verkehrsaufkommen auf der Brachter Straße geschuldet." Man sei, so erklärte Bürgermeister und Ausschuss-Vorsitzender Jan Heinisch, schon lange mit Straßen NRW im Gespräch.

Zumindest die Ampelschaltung solle schnell optimiert werden, die Ampelanlage selbst enger zusammen rücken und so das Nadelöhr kürzer halten. Eine gesonderte Einstellungsmöglichkeit für die Feuerwehr werde implementiert, die - aufgrund der Kooperation mit der Ratinger Feuerwehr - die Hofermühle auch aus Homberg kommend zügig durchfahrbar machen soll. Das Problem der Brücke liege darin, dass Lastkraftwagen permanent die Brückenkappen anfahren, das belaste die Stahlwände, darauf sei die Brücke, die vor mehr als 100 Jahren gebaut wurde, nicht ausgelegt. Konzeptideen für einen zügigen Neubau lägen im Rathaus bereits in Schubladen: "Unsere Idee ist, eine Brücke westlich der jetzigen zu errichten." Das würde zum einen die starke S-Kurve etwas entschärfen, aber auch dafür sorgen, dass die alte Brücke noch während der Bauarbeiten genutzt werden könne. Dafür müsse aber Grund erworben werden, auch hier habe die Stadt schon vorgehorcht: "Mindestens ein Grundstücksbesitzer ist für Gespräche offen." Der Heiligenhauser Tiefbau-Chef Michael Krahl habe Straßen.NRW bereits einen Plan vorgestellt, der jedoch sei, so Heinisch, auf wenig Gegenliebe gestoßen. Man bleibe im Gespräch. In der nächsten Ratssitzung soll das Thema ebenfalls noch mal auf der Tagesordnungsliste stehen.

Die Straßen.NRW Niederlassung Ruhr wird von Montag bis Freitag auf der L156, Ratinger Straße, eine weitere Baustellenampel in Betrieb nehmen. Diese Anlage ist notwendig, um die bei der Abnahme festgestellten Mängel im Ausbaubereich der künftigen Anschlussstelle "Heiligenhaus" zu beseitigten. Die Länge der Arbeitsbereiche wird so gewählt, dass kein Rückstau in den Bereich der bereits aufgestellten Ampel an der Brücke "Hofermühle" entsteht. Die Inbetriebnahme der Ampel erfolgt nach den Verkehrsspitzenzeiten.

Nach Arbeitszeitende oder bei Arbeiten außerhalb der Landesstraße werden die Verkehrssicherungseinrichtungen abgebaut.

(RP)
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