Ratingen Auf dem Weg in den festen Job

Düsseldorf · Beim SkF versucht man, Menschen wieder für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Die "JobPerspektive" bietet Unternehmen Arbeitskräfte an. 75 Prozent des Lohnes werden bezuschusst. Doch nur wenige Betriebe sind dabei.

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Foto: AP

Wie kann man Langzeitarbeitslosigkeit am besten bekämpfen? Darüber streiten Politiker schon lange. Auch Maßnahmen wie die Ein-Euro-Jobs oder "JobPerspektive" sind zuletzt in die Kritik geraten, sie würden wirkungslos verpuffen und nicht zum Abbau von Arbeitslosigkeit führen. Das sieht man beim SkF (Sozialdienst katholischer Frauen) anders. 69 Männer und Frauen beschäftigt der SkF derzeit als Ein-Euro-Jobber in Projekten wie der Möbelkammer, Rock und Rolli, Waschbrett, der Fahrradstation am Ostbahnhof oder in Outdoor-Projekten.

Natürlich ist das Ziel der verschiedenen Maßnahmen die Wiedereingliederung der Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt. Doch bei vielen ihrer Schützlinge sei es bis dahin noch ein weiter Weg. "Viele von ihnen gelten als unvermittelbar, bei ihnen müssen wir erst die Arbeitsfähigkeit wieder herstellen und erhalten", erklärt Robert Wierichs, Koordinator für berufliche Integration.

Dazu dienen zum einen die Ein-Euro-Jobs, zum anderen die "Job-Perspektive", bei der die Menschen in einem Unternehmen arbeiten, das Gehalt aber zu 75 Prozent von der Bundesagentur für Arbeit (BA) übernommen wird. "Das Projekt greift nur bei Langzeitarbeitslosen, bei denen mindestens zwei Vermittlungshemmnisse vorliegen", so Wierichs. Dazu gehören Alter, Krankheiten, Schulden, aber auch kleine Kinder.

"Leider nehmen bisher nur sehr wenige Ratinger Unternehmen und Handwerker diese Möglichkeit war", bedauert Edith Bohnen, Vorsitzende des SkF.

Bei Maßnahmen wie der Möbelkammer oder Rock und Rolli geht es dagegen um ganz grundlegende Dinge wie Pünktlichkeit und einen geregelten Tagesablauf. "Diese Menschen werden bei der BA als Integrationsfern eingestuft, sie müssen besonders unterstützt und stabilisiert werden", so Wierichs. Sechs Monate lang arbeiten die Arbeitslosen in den Projekten und werden dabei betreut.

Viele werden dort mit Fachdiensten wie der Schuldner- oder Suchtberatung zusammengebracht. "Dort können sie die ersten Schritte machen, um sich wieder zu stabilisieren", erklärt Bohnen.

Erst dann ginge es um weitere Qualifizierung oder Vermittlung in den Arbeitsmarkt.

(RP)
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