Ratingen Vortrag in Hösel: Nachdenken über Afrikas Zukunft

Hösel · (RP) Prinz Dr. Asfa-Wossen Asserate ist Unternehmens- und Regierungsberater, Bestsellerautor und politischer Analyst. Er ist der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie. Vor allem aber ist er ein exzellenter Kenner Afrikas.

 Prinz Asfa-Wossen Asserate sprach im Haus Oberschlesien.

Prinz Asfa-Wossen Asserate sprach im Haus Oberschlesien.

Foto: RP/Anna Meuer

Über Vergangenheit und Zukunft dieses großen Kontinents hat er beim Kulturkreis Hösel im Haus Oberschlesien vor 160 Zuhörern einen eindrucksvollen Vortrag gehalten.

Asserate lobte die positive Entwicklung der afrikanischen Wirtschaft in fast allen Ländern. Er warnte jedoch vor einer Ausbeutung vor allem durch China, das in den letzten 20 Jahren sein Handelsvolumen  auf dem afrikanischen Kontinent von einer Milliarde Dollar im Jahre 1992 auf 210 Milliarden Dollar im Jahre 2013 gesteigert hat, vor allem durch die Sicherung afrikanischer Rohstoffe wie Erze, Metalle, Öl und Gas sowie Ackerland.

Deutschland dürfe Entwicklungshilfe nicht in falsche Hände geben. Die autokratischen und zum Teil korrupten Herrscher in vielen afrikanischen Ländern bereichern sich häufig persönlich und gefährden eine positive Entwicklung Afrikas.

Prinz Asfa-Wossen Asserate ging auch auf sein Heimatland Äthiopien ein, das er als eine der schlimmsten Diktaturen beschrieb. Ein Lichtblick sieht Asserate in dem neuen Ministerpräsidenten des Landes, Abiy Ahmed Alibi, der seit April 2018 Ministerpräsident des Landes Äthiopien ist. Für seine Aussöhnungspolitik mit Eritrea wurde ihm vor einer Woche der Friedensnobelpreis zuerkannt. Prinz Asfa-Wossen Asserate hatte ihn als erster vorgeschlagen.

 Durch die gewaltige Armut in Afrika sei die Fluchtbewegung von Süd nach Nord die wohl größte Herausforderung gerade für Europa im 21. Jahrhundert. Das beschreibt Asserate eindringlich und überzeugend in seinem Buch: „Die neue Völkerwanderung – wer Europa sichern will, muss Afrika retten“.

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