Ratingen Arbeit hat Hand und Fuß

Düsseldorf · Seit Februar tanzen unter der Leitung von Carmen Weber 17 Mädchen für ihren Auftritt im Oktober beim Musicalprojekt „Joseph“. Die Darbietung soll ein Höhepunkt des Jugendkulturjahres werden.

„Go, Go, Go“, so tönt die Stimme Carmen Webers durch den Gymnastikraum. Mit Konzentration und vor allem Körperspannung führen die 17 Mädchen die geforderten Schrittkombinationen aus. Der Recorder spielt immer wieder die Titelmusik des Musicals „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“. Bei mancher Tänzerin laufen bereits die ersten Schweißperlen. Immer wieder fangen sie neu an, bis auch die Letzte die Feinheiten der Choreographie verinnerlicht hat. Der Blick hinter die Kulissen des Musicalprojekts, das im Rahmen des Jugendkulturjahres im Oktober aufgeführt werden soll, verrät, dass hinter den Akteuren viel Arbeit liegt.

Manuela Nowotny (14 Jahre) erinnert sich an ihren ersten Bühnenauftritt beim Casting für das Musical: „Ich hatte mich für Singen beworben und bin für Tanzen genommen worden.“ Alle Teilnehmer mussten vorsingen und auch eine Schrittkombination vorführen. Drei Wochen später wurden die Kandidaten benachrichtigt, ob sie genommen wurden. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass die Sänger auch tanzen, wie die Profis, meint Weber, die in enger Zusammenarbeit mit Paul Sevenich, Leiter der Musikschule, das Projekt ins Leben gerufen hat. „Doch mit Laien ist das nicht möglich“, sagt die ehemalige Bundestrainerin für Rhythmische Sportgymnastik.

Qualität stehe bei den Organisatoren und Akteuren an oberster Stelle, betont Weber. Das Tanztraining für die 14 bis 19-Jährigen läuft seit einem halbem Jahr, und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Zusammen mit Selma Neuhaus und Annika Seibel, die das Trainings-Team um Weber bilden, wurden sehr anspruchsvolle Schrittkombinationen einstudiert. „Die Mädchen mussten hart an sich arbeiten. Wir treffen uns jeden Samstag vier Stunden zum Tanzen. Nur wer regelmäßig da war, darf im Oktober im Stadttheater auftreten“, so Weber. In den ersten Wochen hätten sie die Kondition aufgebaut und erst danach ging es an die Choreographien für das Musical.

„Sehr gut, fast perfekt.“

Dann schaltet sie den Recorder wieder an, und die Tänzerinnen nehmen ihre Positionen ein. Neuhaus korrigiert ihre Haltungen, und weiter geht es. Doch so streng die Arbeit für die Mädchen auch ist, so viel Spaß macht es ihnen auch.

Ihre Gesichter strahlen, als Weber sie bestätigt: „Sehr gut, fast perfekt.“ „Wir sind in der Zwischenzeit so etwas wie eine kleine Familie geworden“, sagt Steffi Engelmann (18 Jahre), die wie auch die anderen 16 Mädchen hofft, dass das Tanzprojekt auch nach dem Jugendkulturjahr weiter geht.

(RP)
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