Ratingen Anwohner fürchten Umleitungsverkehr

Ratingen · Die verkehrsberuhigte Minoritenstraße wird ein Jahr lang Ausweichstrecke, wenn der Busbahnhof umgebaut wird.

 Sie laufen Sturm gegen die Pläne der Stadt, im Zuge der Bauarbeiten am Busbahnhof den kompletten Umleitungsverkehr durch die Minoritenstraße zu leiten: Schulleiter Kurt Ehrkamp und erboste Anwohner.

Sie laufen Sturm gegen die Pläne der Stadt, im Zuge der Bauarbeiten am Busbahnhof den kompletten Umleitungsverkehr durch die Minoritenstraße zu leiten: Schulleiter Kurt Ehrkamp und erboste Anwohner.

Foto: Achim Blazy

Für die Umbauarbeiten am Düsseldorfer Platz und auf der Düsseldorfer Straße wurden im Zentrum bereits Zeichen gesetzt. Die Umleitungsschilder stehen schon und auf der Grabenstraße wurde die "Rettungsinsel" für die Fußgänger bereits entfernt: Denn künftig wird der Verkehr durch die Minoritenstraße geleitet. Dort sollen sämtliche Parkplätze wegfallen, die vor etwa zehn Jahren für eine Verkehrsberuhigung sorgen sollten. Das hat Anwohner, Seniorentreff-Besucher sowie Eltern und Leitung der Grundschule alarmiert: Sie befürchten, dass die Minoritenstraße für die Dauer der Umleitung wieder zur Rennstrecke wird und sorgen sich um die Sicherheit. Denn auch der Linienbusverkehr wird bald dort durchfahren.

"Unter den Anwohnern machen sich enormer Unmut und Unverständnis gegenüber dieser Planung breit. Die Minoritenstraße ist nicht - auch nicht zeitweise - für ein derartiges Verkehrsaufkommen geeignet", so Corinna Scheit. Das sei eine "Zumutung für alle Anwohner". Die Straße sei viel zu eng. Das erlebe man bereits in den Stoßzeiten, dann staue sich der Verkehr wegen der versetzten Parkbuchten, die eigentlich für eine Verkehrsberuhigung sorgen sollten. Doch die fehlenden Parkplätze würden zusätzlich Probleme bereiten: "Nicht alle Anwohner haben genügend Garagen- oder Stellplätze." Dazu komme, dass viele ältere Besucher des städtischen Seniorentreffs mit dem Auto dort hingebracht und auch wieder abgeholt würden.

Katja Schüll, ebenfalls Anwohnerin, verwies auf die Berufsschule: Viele Schüler hätten Autos, die müssten irgendwo geparkt werden: "Das wird schlimm."

Kurt Ehrkamp, Leiter der Minoritenschule, die genau gegenüber dem Seniorentreff liegt, sorgt sich um die Sicherheit der Kinder. Auch die Schulpflegschaft sei alarmiert, sagte er gestern bei einem Ortstermin. Man habe bereits reagieren und den Schulweg ändern müssen, nachdem die Fußgängerfurt auf der Grabenstraße weggefallen sei. Nun müssten die Kinder die Grabenstraße an der Ampel vor der Sparkasse überqueren. Doch vor der Schule bleibe immer noch der gefährliche Weg über die Minoritenstraße. Ehrkamps Forderungen sind ganz klar: "Ein Zebrastreifen mit Fußgängerampel."

Die heiße Bauphase zur Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes und des damit verbundenen Umbaus der Düsseldorfer Straße (die Straßenbanschienen werden verlegt) sollen im April 2015 beginnen und rund ein Jahr dauern. Dann soll der neue Düsseldorfer Platz fertiggestellt sein, passend zum Start der Wehrhahnlinie, die für die Rheinbahn von zentraler Bedeutung ist. Das Glasdach über dem Düsseldorfer Platz, das wegen seiner Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro politisch nicht unumstritten ist, soll ab November 2015 montiert werden. Für das Projekt gibt es unterschiedliche Fördertöpfe, die beim Land und beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) stehen. Auf der Düsseldorfer Straße laufen bereits die Vorbereitungen.

(jop)
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