Landunter in Tiefenbroch Massive Hochwasser-Probleme auch in Tiefenbroich

Tiefenbroich · Die CDU-Ratsmitglieder Wolfgang Diedrich und Ina Bisani haben sich ein Bild von der Lage im Stadtteil gemacht. Die Hilfsbereitschaft war groß, jetzt fehlt aber unbürokratische Unterstützung.

 Sperrmüll-Berge nach dem Starkregen in Tiefenbroich.

Sperrmüll-Berge nach dem Starkregen in Tiefenbroich.

Foto: RP/privat

(RP/kle) Endlich hat sich der auch für Tiefenbroich zuständige CDU Ortsverband Ratingen Mitte nach den Beschränkungen durch die Pandemie wieder zu einer Vorstandssitzung in persönlicher Präsenz treffen können –  und zwar im Mehrgenerationentreff an der Sohlstättenstraße. Neben den organisatorischen Themen stand das Thema Hochwasser ganz oben auf der Agenda.  

Der Vorsitzende Wolfgang Diedrich und seine Stellvertreterin Ina Bisani hatten sich als Ratsvertreter für Tiefenbroich zuvor über die Hochwasserschäden entlang der Anger informiert. „Man kann es sich kaum vorstellen, welche Ausmaße und welche Kraft die Anger entwickelt hat, wenn sie jetzt so ruhig und beschaulich hier entlang fließt “, meinte Diedrich. „Wenn man die Schäden in den Wohnungen und die Müllberge an den Straßen liegen sieht, ist schnell klar, dass die Menschen schnelle unbürokratische, finanzielle Hilfe brauchen“, meint Bisani.

In den Gesprächen mit den betroffenen Bürgern wurden immer wieder die folgenden Punkte genannt:  Die Feuerwehr und die anderen Hilfskräfte haben einen sehr guten Job gemacht. Die städtische Müllabfuhr hat schnellstens den Sperrmüll abgeholt. Die Solidarität unter den Menschen ist riesig. Aber die Informationen für eine schnelle Hilfe fehlen bislang. „Hier brauchen wir schnelles und zügiges Handeln der Verwaltung. Das Land NRW stellt jetzt rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. Wie und unter welchen Bedingungen die Bürger jetzt Hilfe bekommen, das muss auf dem kurzen Dienstweg organisiert werden,“ erklären Bisani und Diedrich.

Die CDU-Fraktion hat bereits einen Antrag gestellt, dass das Hochwasserschutzkonzept den aktuellen Anforderungen angepasst werden muss. Gleichzeitig haben die Hochwasserschutzmaßnahmen aus den vergangenen Jahren gegriffen. Das Regenrückhaltebecken an der Poststraße hat gut funktioniert, auch wenn es knapp war. Die Maßnahmen in Tiefenbroich Am Gratenpoet und an der Jägerhofstraße haben sich ebenfalls bewährt, ansonsten wäre Tiefenbroich komplett abgesoffen, so die beiden Politiker.

Geplante, aber noch fehlende Regenrückhaltebecken zwischen Schützenplatz und Sportzentrum in der Nachbarschaft der Autobahn 52 sowie die vorgesehenen, aber noch ausstehenden Kanalvergrößerungen im Nahbereich der Anger müssten schnellstmöglich realisiert werden. 

Der Vorstand des CDU-Ortsverbandes Ratingen Mitte hat sehr intensiv darüber diskutiert, was aus dieser Hochwasserkatastrophe zu lernen ist, auch wenn Ratingen vergleichsweise glimpflich davongekommen ist. Tenor: Die weiteren Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und auch zum Klimaschutz vor Ort müssen zügig umgesetzt werden. Das Hochwasserkonzept muss aktualisiert werden. Die Bevölkerung muss darüber aufgeklärt werden, wie sie bestmöglich und schnell gewarnt wird und sich zu ihrem Schutz im Falle einer Katastrophe möglichst effektiv zu verhalten hat, wie sie sich selbst schützen kann und wer die notwendigen Ansprechpartner sind. Selbst die ältere Generation hat kaum Erfahrung im Umgang mit Katastrophen. Wer weiß heute noch, dass man bei drohender Überflutung nicht in den Keller gehen darf, denn durch den plötzlich eintretenden Wasserdruck lassen sich zum Beispiel nicht mehr die Türen öffnen.

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