Stadt Ratingen pflanzt neu Alter Friedhof in Lintorf blüht auf

Lintorf · Die Grabsteine des Kriegsgräberfeldes wurden saniert. Darüber hinaus wurde der Bereich neu bepflanzt. Das gärtnerische Ergebnis kann sich sehen lassen und ist jetzt ein kleines Paradies für Insekten.

 Umweltdezernent  Bert Wagener (r.) und Guido Frohnhoff, Leiter städtischen Friedhöfe, freuen sich über das Ergebnis.

Umweltdezernent  Bert Wagener (r.) und Guido Frohnhoff, Leiter städtischen Friedhöfe, freuen sich über das Ergebnis.

Foto: Stadt Ratingen

(RP/jün) Verwitterte Gedenksteine und schmuckloses Grün – die Stätte zur Erinnerung an Kriegsopfer an der Duisburger Straße in Lintorf war in die Jahre gekommen. Die Inschriften auf den Grabsteinen waren kaum mehr lesbar, auch die Vegetation hatte im letzten trockenen Sommer sehr gelitten.

Anlass genug für die Kommunalen Dienste der Stadt Ratingen, nicht nur die Grabstellen zu sanieren, sondern den Bereich auch neu aufblühen zu lassen und damit einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten. Nun zeigt sich die Anlage in voller Schönheit: Wo vorher Rasenfläche war, bieten Salbei, Astern, Taglilien, Ehrenpreis und Iris ein Büfett für Insekten.

Im März 2020 hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission die Friedhofskultur zum immateriellen Kulturerbe ernannt und die Ratinger Friedhöfe ausgezeichnet. Auch diese Auszeichnung war für das Amt Kommunale Dienste ein Grund, sich der Kriegsgräberanlage an der Duisburger Straße zu widmen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die 52 Grabsteine wurden ersetzt, die Namen der Gefallen sind nun wieder lesbar. Die Wege wurden verbreitert, um den Besuch der Anlage auch mit Rollator oder Rollstuhl zu ermöglichen. Insgesamt 2164 Stauden und Gräser wurden von den Mitarbeitern der städtischen Friedhöfe gepflanzt. Die Einfriedung mit einer Hecke schafft ein ruhiges Fleckchen, dort lädt eine Bank zum Verweilen ein.

„Es war uns wichtig, die historische Anlage als Zeugnis der Vergangenheit in ein würdiges Umfeld zu stellen und nachhaltig zu gestalten“, sagt Guido Frohnhoff, Leiter der städtischen Friedhöfe. Umweltdezernent Prof. Dr. Bert Wagener ergänzt: „Diese Maßnahme zeigt, dass auch auf kleineren Flächen wirkungsvolle Effekte für Erholung, Klima- und Artenschutz zu erreichen sind.“

 Die Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft an der Duisburger Straße bot vor der Sanierung keinen schönen Anblick mehr.

Die Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft an der Duisburger Straße bot vor der Sanierung keinen schönen Anblick mehr.

Foto: Stadt Ratingen

Unter dem Motto „Ratinger Friedhöfe – klimaaktiv und artenreich“ wird Umweltschutz auf den Ratinger Friedhöfen groß geschrieben. Ob es um Verzicht auf Herbizide oder um aktiven Artenschutz auf den Friedhöfen geht – bei allen Entwicklungen und Veränderungen ist es den Kommunalen Diensten ein großes Anliegen, Umwelt und Natur zu schützen und wenn möglich zu fördern.

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