Ratingen Allee als neues Eingangstor

Ratingen · Stadtverwaltung und Rheinbahn haben weiter an der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes gearbeitet. Gestern wurden die Pläne vorgestellt. Die Düsseldorfer Straße soll Radwege, breiter Gehwege und Bäume bekommen.

Im Bezirksausschuss Mitte wurden gestern die Pläne für die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes vorgestellt. Wie berichtet, erfordern die neuen, 60 Meter langen Straßenbahnen eine Anpassung der Bahnsteige. In diesem Rahmen soll nicht nur der Platz, sondern auch der gesamte Bereich bis hin zur Grabenstraße und Wallstraße verkehrstechnisch neu gestaltet werden. Die Bahnhaltestelle Grabenstraße zwischen Polizei und Hertie-Haus fällt weg. Die Schienen auf der Düsseldorfer Straße werden zur Mitte hin verlegt — das soll die Nerven der Anwohner schonen, die bisher nur drei Meter neben den Gleisen leben. Die Straße selbst bekommt neue Radwege und breitere Gehwege mit Bäumen.

Wie Stadtplaner Carsten Knoch sagte, wolle man dieses "Eingangstor" Ratingens städtebaulich aufwerten. Die Düsseldorfer Straße solle einen Allee-Charakter bekommen und auch zum Flanieren einladen. Mit künftig zwei Radwegen könne man auch den Unfallschwerpunkt an der Einmündung Pestalozzistraße entschärfen: Dort kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit Radlern, die den (einzigen) Radweg in verkehrter Richtung benutzen.

Die bisherige Bahn-Haltestelle Grabenstraße kann nicht, wie zwingend vorgeschrieben, barrierefrei ausgebaut werden. Auch die Bahnsteige der 712 auf dem Zentralen Busbahnhof (ZOB) haben nur einen zehn Meter breiten Streifen in der Mitte, der absolut barrierefrei ist. Die beiden Inseln sind zwar lange genug für die Züge, doch am Anfang und Ende folgen Kurven: Die Wagen schwenken dort aus und würden mit einem barrierefreien Bahnsteig kollidieren. Damit verlängert sich der Weg von der Innenstadt zur 712-Haltestelle um etwa 130 Meter.

Zwei Bushaltestellen werden auf der Grabenstraße in Höhe des Rathauses geschaffen, die Haltestelle vor der Sparkasse wird in Richtung West verlegt.

Drei Kilometer Umweg

Die Sackgasse Im Lörchen/Im Weidegrund ist nach der vorliegenden Planung nur aus Richtung Düsseldorfer Straße erreichbar. Umgekehrt können Autofahrer aus dem Lörchen nur nach rechts in die Hans-Böckler-Straße abbiegen. Im Plan teilt vor der Einmündung eine Verkehrsinsel die Hans-Böckler-Straße und macht das Abbiegen unmöglich. Uwe Budzin (BU) kritisierte, dass man künftig anstelle von 50 Metern drei Kilometer fahren müsse, um vom Lörchen aus die Düsseldorfer Straße zu erreichen. Planungsamtsleiter Michael Hölzle sagte, dass man dort durchaus noch nachjustieren könne. Nach Angaben von Erhard Schneider (CDU), Ausschussvorsitzender, habe es bislang nur einen Anwohnerprotest gegen diese Regelung gegeben. Die südliche Haltestelleninsel wird in Sägezahnform ausgelegt: Die drei Parkpositionen (Richtung Tiefenbroich, Lintorf und West) können von den Bussen einzeln angefahren werden. Auf der nördlichen Insel wird das für Fahrgäste praktische Nachrückverfahren praktiziert: Am Kopf hält jeder Bus gegebenenfalls noch einmal an. Weil die Fraktionen Plan und Verkehrsgutachten erst am Dienstag in ihren Fächern fanden, gab es gestern keine Entscheidung.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort