Kreative Angebote Aktivitäten der Händler werden gebündelt

Ratingen · Um die Ratinger weiterhin zu versorgen, bieten Geschäftsleute Bestell- und Lieferservices an.

 Uwe K. Frohns von Spiel und Buch im Arkadenhof  liefert, wenn die Strecke nicht zu weit ist, auch schon einmal mit dem Fahrrad aus.

Uwe K. Frohns von Spiel und Buch im Arkadenhof  liefert, wenn die Strecke nicht zu weit ist, auch schon einmal mit dem Fahrrad aus.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Ratinger Innenstadt ohne Geschäfte – kaum vorstellbar. Denn gerade sie und die Gastronomie machen sie zu einem lebhaften Mittelpunkt. Doch in der Corona-Krise sorgen sich die Einzelhändler zunehmend um ihre Existenz. Doch viele sind bereits kreativ geworden, um die Kunden auch bei geschlossenen Läden mit ihren Waren zu versorgen.

Nachdem zu Beginn der verordneten Schließungen viele einzelne Händler ihre individuellen Angebote öffentlich machten, werden sie für Ratingen nun bei Ratingen Marketing gebündelt, um auch den Kunden einen möglichst großen Überblick zu geben. Auf der Homepage werden Händer aufgelistet, bei denen die Kunden beispielsweise bestellen können. „Es werden jeden Tag mehr. Gerade eben haben wir die Liste noch aktualisiert“, sagt Geschäftsführerin Nina Bauer.

Diese Informationen spielt Ratingen Marketing über alle verfügbaren Kanäle aus: über die Ratingen App, die allen 19.000 User in Ratingen erreicht, über Facebook, Instragram und eben über die Homepage www.rmg-ratingen.de. Wer zu all diesen Kanälen keinen Zugang hat, der kann selbstverständlich telefonisch in den Geschäften nachfragen, ob sie liefern, oder sich telefonisch bei Ratingen Marketing melden. „Wir sehen uns auch als Vermittler an“, sagt Nina Bauer. Außerdem werde darüber nachgedacht, „welche Lieferservices wir selbst organisieren können“.

Einen Übersicht über die Lieferangebote der Gastronomie vor Ort soll folgen. Entsprechende Anfragen, wer was anbietet, seien gerade an die Gastronomen herausgegangen, sagt Bauer. Gleichzeitig informiert Ratingen Marketing die Einzelhändler darüber, welche Möglichkeiten sie haben, Unterstützung durch den Staat zu bekommen.

Statt nun verstärkt auf die großen Online-Händler zurückzugreifen, hoffen die Ratinger Einzelhändler, dass sich die Kunden erst einmal vor Ort über die Möglichkeiten informieren. Und davon gibt es inzwischen ganz viel. Beim Elektronik-Fachhändler Johann und Wittmer beispielsweise können die Kunden telefonisch oder per E-Mail alles bestellen, was vorrätig ist. Die Ware wird entweder geliefert oder kann abgeholt werden. Das Geschäft selbst ist zwar geschlossen, doch es gibt eine Ausgabestelle. Außerdem sind die Mitarbeiter noch im Geschäft und können so per Telefon telefonisch beraten. Auch der reparaturservice läuft weiter.

Die Ratinger Buchhändler bieten fast alle einen Lieferservice an, einfach telefonisch im Laden nachfragen.. Spiel & Buch im Arkadenhof fährt die Bestellungen im näheren Umkreis beispielsweise mit dem Fahrrad aus, weitere Wege werden mit dem Auto zurückgelegt. Das Schuhgeschäft Dema an der Bechemer Straße hat dem Newsletter an die Stammkunden Fotos beigefügt, anhand derer die Kunden das gewünschte Modell aussuchen und bestellen können. Ob Sport-Geschäft, Wäsche- oder Blumenladen, viele machen mit.

Solidarität und Miteinander gibt es auch in Lintorf. Viele Geschäfte und Dienstleister bieten weiterhin ihre Waren und Beratungsleistungen an, auch am Telefon. Restaurants versorgen mit ihrem Lieferdienst weiterhin ihre Gäste. Die Lintorfer Werbegemeinschaft hat wie berichtet einen Flyer in einer Auflage von 8000 Stück aufgelegt, um auch die zu erreichen, die sich nicht online informieren können. Der Flyer ist nun im Druck und wird am Mittwoch an Lintorfer Haushalte verteilt. Er gibt einen Überblick über Hilfs- und Beratungsangebote, versehen mit Telefonnummern und Ansprechpartnern. Die Verteilung übernimmt der TuS Lintorf. Einen Überblick gibt es auch auf der Internetseite www.werbegemeinschaft-lintorf.de

Die Aktivitäten, Sorgen und Existenzängste des Einzelhandels sind auch Bürgermeister Klaus Pesch nicht verborgen geblieben. Via Facebook wendet er sich an die Ratinger Bürger: „Um wie viel wäre unsere schöne Stadt ärmer, wenn unsere Einzelhändler und Gastronomen etc durch Corona aufgeben müssten. Also, bitte! Helft mit, damit es auch nach Corona noch eine lebhafte Stadt Ratingen mit ihrem wunderbaren Flair gibt!“

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