Ratingen Brötchentüten-Aktion weist auf Gewalt an Frauen hin

Ratingen · Rund um den weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehen in den Bäckereien im Kreisgebiet Brot und Brötchen in pink leuchtenden Tüten über den Tresen mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Insgesamt werden von den Gleichstellungsbeauftragten 55.000 Tüten in Umlauf gebraucht.

 So sehen die Tüten aus.

So sehen die Tüten aus.

Foto: RP/Stadt Ratingen

(RP) Am Mittwoch, 25. November, gibt es wieder eine Brötchentüten-Aktion, die sich gegen Gewalt an Mädchen und Frauen richtet. Mehrere Wochen der Beschränkungen sind vorbei mit dem Ziel, eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Gleichzeitig warnen Experten aber davor, dass die Reduzierung der sozialen Kontakte und die Isolation in den eigenen vier Wänden vermehrt zu häuslicher Gewalt führt. Das eigene Zuhause ist für viele Frauen ohnehin kein Ort der Geborgenheit. Um auf die schwierige Situation von vielen Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen, veranstalten die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann seit dem Jahr 2011 die Brötchentüten-Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“.

Rund um den weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehen in den Bäckereien im Kreisgebiet Brot und Brötchen in pink leuchtenden Tüten über den Tresen mit der Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“. Insgesamt werden von den Gleichstellungsbeauftragten 55.000 Tüten in Umlauf gebraucht. Der Aufruf, übersetzt in sieben Sprachen und mit Notrufnummern versehen, soll den betroffenen Frauen Mut machen, Hilfe zu suchen und Täter anzuzeigen. Bei Bedarf erhalten die Frauen am Telefon Unterstützung in ihrer Muttersprache.

„Wir wollen mit der Aktion für das Thema, das für viele Betroffene immer noch ein großes Tabu ist, sensibilisieren, informieren und Hilfestellung anbieten“, so die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann. „Unsere Anfrage beim SKFM hat ergeben, dass der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Oktober 2020 845 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet wurden. Das sind nur die Fälle, die bekannt geworden sind. Wir müssen von einer viel höheren Dunkelziffer ausgehen“, so die Gleichstellungsbeauftragten.

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