Coronavirus-Krise Menüs werden nach Hause geliefert

Die Betreiber des Tiefenbroicher Restaurants und Cafés „Süße Sünde und Meer“ haben schnell finanzielle Unterstützung bekommen. „Wir waren wohl in der ersten Bewilligungswelle dabei. Das ging schnell und unkompliziert. Innerhalb von 48 Stunden haben wir den positiven Bescheid erhalten, nur drei Tage später war das Geld auf dem Konto“, sagt Inhaberin Angelika Wiesner.

 Angelika Wiesner und Heinz Klein aus Tiefenbroich bieten in Corona-Zeiten auch einen Lieferservice an.

Angelika Wiesner und Heinz Klein aus Tiefenbroich bieten in Corona-Zeiten auch einen Lieferservice an.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Im Vergleich zu nicht wenigen anderen Gastronomen haben die Besitzer des Tiefenbroicher Restaurants und Cafés „Süße Sünde und Meer“ die Soforthilfe vom Land in Höhe von 9000 Euro bereits erhalten. „Wir waren wohl in der ersten Bewilligungswelle dabei. Das ging schnell und unkompliziert. Innerhalb von 48 Stunden haben wir den positiven Bescheid erhalten, nur drei Tage später war das Geld auf dem Konto“, sagt Inhaberin Angelika Wiesner. Das sei sehr wichtig gewesen, fügt die 63-Jährige hinzu, die zusammen mit ihrem Ehemann Heinz Klein das Restaurant an der Sohlstättenstraße seit nunmehr rund neun Jahren betreibt.

„Mit der Soforthilfe können wir die Fixkosten wie Pacht, Betriebskosten, Versicherungen oder auch die Personalkosten decken, mehr aber auch nicht“, sagt Wiesner, die ihrer Angestellten, die derzeit in Kurzarbeit ist, dennoch das volle Gehalt bezahle.

„Sie muss ja auch leben können“, sagt der gelernte Klein. Die beiden Herzblut-Gastronomen, die viele Jahre einen Golf-Club in Buxtehude geleitet haben, sind einerseits zufrieden mit den staatlichen Hilfen, anderseits fühlen sie sich von der Politik schlecht informiert. „Wir wissen nicht, wann wir wieder öffnen dürfen, die Politik sagt dazu kaum etwas“, ärgert sich Wiesner über die Ungewissheit.

Neben der Ungewissheit, die alle Gastronomen derzeit hart trifft, vermissen die beiden vor allem ihre Kunden. „Uns fehlt der persönliche Kontakt zu unseren Gästen schon sehr“, sagt Angelika Wiesner.

Allein seit der Schließung seien im März und April zwölf Feiern und mehrere Catering-Aufträge abgesagt worden. „Unser Hauptgeschäft sind Feiern und Catering“, berichtet Heinz Klein. Das alles breche nun Coronavirus-bedingt ein. Existenzbedrohend sei es schon, „wir schießen mit unserem privaten Geld aktuell ins Geschäft rein“, sagt Wiesner.

Da es aber dennoch irgendwie weitergehen muss, bieten die Restaurantbesitzer seit Beginn der Schließung im März einen Abhol- und Lieferservice an.

„Nach dem ersten Schock haben wir uns dann Menüs zur Abholung oder Lieferungen für Ostern und nun auch für die kommenden Feiertage sowie Spargelmenüs überlegt. Auch wenn es nicht ausreicht, die Kosten zu decken, so verlernen wir so auf keinen Fall das Kochen“, schmunzelt Wiesner.

Zudem werde auch ein kleines Ratinger Unternehmen mit Mittagessen beliefert. Das sei ein Zubrot, helfe ein wenig, die Kosten zu decken, meint Klein, der auf mehr als 30 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann und daher prognostiziert, dass „viele Kollegen auf der Strecke“ bleiben werden.

Wiesner und ihr Mann Klein haben den großen Wunsch, ihr zennjähriges Bestehen im kommenden Januar zu feiern. „Wir hoffen inständig, dass wir bis dahin wieder öffnen können und mit unseren Stammgästen das Jubiläum begehen können.“

Denn vom Coronavirus, das allen Gastronomen einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht hat, wollen sie sich schließlich nicht entmutigen lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort