Neuanschaffung AfD-Kritik an Müll-Lkw mit Brennstoffzellen

Ratingen · Die Fraktion stimmte gegen die Anschaffung der Fahrzeuge und nannte mehrere Gründe dafür.

(RP) Die AfD-Fraktion hat gegen die geplante Anschaffung von zwei Brennstoffzellenfahrzeugen zur Müllbeseitigung  gestimmt. Die öffentliche Hand lasse sich das immerhin 1,6  Millionen Euro kosten, hieß es. Das decke in etwa die Mehrkosten im Vergleich zur Anschaffung zweier konventionell betriebener Müllautos. Im Gegenzug würden etwa 85 Tonnen CO2 jährlich eingespart.

Die AfD hat laut Mitteilung nachgerechnet: Bei einer zehnjährigen Einsatzdauer  der Fahrzeuge würden mittels Brennstoffzellenantrieb  850 Tonnen CO2 vermieden. Damit würde jede  Tonne Kohlendioxid, die nun weniger in die Luft geblasen werde, nahezu 2000 Euro kosten. 

Zum Vergleich: Die gegenwärtige CO2-Abgabe betrage gerade einmal 30 Euro pro Tonne.  Dabei hätte es durchaus kostengünstigere Möglichkeiten gegeben, um  klimaneutral zu fahren. Zum Beispiel durch die Verwendung nachwachsender Kraftstoffe wie etwa Ethanol oder Biodiesel, die bereits in ausreichender Menge zur Verfügung stehen zu  etwa gleichen Preisen wie fossile Kraftstoffe, so die AfD.  

Heutige Motoren ließen sich mit geringenm Aufwand auf diese Treibstoffe anpassen.  Ein Ausstoß von 850 Tonnen Kohlendioxid entspreche einem Kraftstoffeinsatz von ruind 380.000 Litern. Zu gegenwärtigen Marktpreisen seien das rund 600.000 Euro. Etwa die Hälfte davon entfalle auf  Steuern und Abgaben. Der Fiskus profitiere somit bei diesem Modell anstatt zu subventionieren. Damit sei die Anschaffung der Müllwagen mit  Brennstoffzellenantrieb eine der bislang teuersten Methoden zur  CO2-Vermeidung.

AfD-Ratsherr Bernd Ulrich, Mitglied im Klimaausschuss, betonte: „Wir denken als politische Kraft über den eigenen Kirchturm hinaus. Denn das Geld für die Subventionen fällt ja nicht vom Himmel wie in Grimms Märchen von der Goldmarie. Es muss hart erarbeitet werden durch steuerzahlende Bürger, sei es in Ratingen oder andernorts. Von daher muss die Frage nach Zweckmäßigkeit und Effizienz der eingesetzten Finanzmittel erlaubt sein. An diesem konkreten Beispiel ergibt sich aber ein krasses Missverhältnis von Kosten und Nutzen. Wenn es wirklich im CO2-Reduzierung geht, dann hätte man den gleichen Effekt mit wesentlich geringeren Aufwand erzielen können.“  

Mit der Beschaffung der beiden Wasserstoff-Müllwagen verfolgt die Stadt nach eigenen Angaben konsequent das Ziel, ihren Fuhrpark auf abgasfreie Antriebe umzustellen. Gerade die Abfallsammelfahrzeuge mit ihren hohen Betriebs- und Einsatzzeiten verursachen im Dieselbetrieb den höchsten CO2-Ausstoß im städtischen Fuhrpark. „Daher war es mir wichtig, dass wir beim Einsatz wasserstoffbetriebener Fahrzeuge zu den Vorreitern gehören“, sagt Martin Gentzsch, Stadtkämmerer und Umweltdezernent.

Vor der Anschaffung wurden diese neuen Fahrzeuge im Einsatz bereits erfolgreich simuliert. Betrieben werden sie mit drei modularen Brennstoffzellen, die aus vier modularen Tankeinheiten Strom für den Antrieb erzeugen.

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