Ratingen Ärzte wollen Tabu aufbrechen

Düsseldorf · Vorsorge, Diagnose und Behandlung – am 12. März informiert das St. Marien-Krankenhaus über den Darmkrebs. Dazu gibt es ein Theaterstück, in dem eine Vorsorge als rustikale Komödie aufbereitet wird.

Vorsorge, Diagnose und Behandlung — am 12. März informiert das St. Marien-Krankenhaus über den Darmkrebs. Dazu gibt es ein Theaterstück, in dem eine Vorsorge als rustikale Komödie aufbereitet wird.

Es gibt viele Möglichkeiten, Tabus aufzubrechen — zum Beispiel mit einer bühnenreifen Leistung. Kurzum: mit Theater. Dass dies funktioniert, haben Coralie Wolff und Jürg Hummel längst bewiesen. Sie touren als "VorsorgTheater" der "Stiftung Lebensblicke" durch die Lande. "Alarm im Darm" lautet der komödienhaft anmutende Titel, der am 12. März im Ärztehaus an der Mülheimer Straße 37 ab 11 Uhr szenisch umgesetzt wird. Die Schauspieler erzählen eine Geschichte zur Darmkrebsvorsorge und zeigen, was es mit dieser unkonventionellen Attacke auf ein Tabu so auf sich hat.

Zweithäufigste Erkrankung

Prävention und vor allem Information sind aus Sicht des veranstaltenden St. Marien-Krankenhauses besonders wichtig. Professor Andreas Wagner, Chefarzt der Inneren Abteilung, berichtet, dass der Darmkrebs die zweithäufigste Erkrankung bei Frauen und Männern sei. Die Chancen, wirksam vorzubeugen und die Krankheit erfolgreich zu behandeln, seien in den vergangenen fünf, sechs Jahren deutlich gestiegen, urteilt der Gastroenterologe, der am Info-Tag über die Vorsorge und Diagnostik spricht (12 Uhr). Dr. Mario Dellanna, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, wird gegen 13.15 Uhr über die chirurgische Therapie referieren.

Seit dem Jahr 2002, so hätten Schätzungen ergeben, konnten bundesweit rund 100.000 Darmkrebsfälle durch die Vorsorge verhindert werden, betonen die Chefärzte. Die Teilnahmequoten an der Vorsorge seien mit nur drei Prozent der Berechtigten pro Jahr aber zu gering, erklärt Wagner, der im Normalfall empfiehlt, mit Mitte 50 und Mitte 60 eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen. Die Koloskopie sei die bei weitem effizienteste Vorsorgemaßnahme, unterstreicht der Chefarzt. Das St. Marien-Krankenhaus hat sich auf die Diagnostik und Behandlung bösartiger Darmerkrankungen spezialisiert. So gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der Onkologischen Praxis im Ärztehaus. Dr. Arnd Nusch wird ab 14 Uhr einen Vortrag über die onkologische Therapie halten.

Fragen und Diskussionen

Neben den Fachbeiträgen der Ärzte sollen Diskussionen und Fragen breiten Raum erhalten. "Wir wollen Unsicherheiten ausräumen", erklärt Wagner. Dellanna wiederum will zum Beispiel erläutern, warum die minimal-invasive OP-Technik mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat. Die Botschaft der Ärzte ist jedenfalls klar: Die Medizin hat im Bereich der Prävention und Behandlung große Fortschritte gemacht.

Und: Wer sich informiert, der macht einen ersten wichtigen Schritt. Eingeladen sind deshalb alle Bürger, die das Thema Gesundheit im Blick haben wollen — und müssen. Frage des Tages

(RP)
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