Ratingen Achtung, Unfallgefahr: Polizei warnt Radfahrer

Ratingen · An Stellen im Stadtgebiet gab es gestern beim Blitz-Marathon Geschwindigkeitskontrollen. Auch Radler wurden angehalten.

Ganz ruhig stehen Frank Schneider und Bernhard Garenfeld da und lassen Autofahrer und Radfahrer nicht aus den Augen. Seit 6.30 Uhr sind die beiden Polizisten aus der Kradgruppe des Verkehrsdienstes im Einsatz und kontrollieren gemeinsam mit ihren Kollegen den Verkehr im Stadtgebiet als Teil des landesweiten Blitzmarathons. Neben zu schnell fahrenden Autos liegt ihr Augenmerk aber vor allem auf den Radfahrern. Denn in den vergangenen Jahren haben sich an mehreren Stellen in Ratingen Kreuzungen als Unfallschwerpunkte für Radfahrer herausgestellt.

Einer dieser Unfallschwerpunkte ist die Kreuzung Westtangente, Robert-Koch-Straße und Lise-Meitner-Straße. Um den Verkehr dort zu beruhigen, wurde schon vor vielen Jahren das Linksabbiegen von der Robert-Koch-Straße in die Westtangente verboten. Außerdem steht dort ein Stoppschild, an das sich viele Autofahrer aber nicht halten. So kommt es dort zu brenzligen Situationen. "2011 hatten wir dort 91 Unfälle mit Radfahrern, 2012 waren es 83", erklärt Bernhard Garenfeld.

Genug Gründe also, um diesen Bereich beim Blitzmarathon verstärkt zu kontrollieren. Garenfeld und Schneider nehmen die Verkehrssünder an der Kreuzung Kaiserswerther Straße/Westtangente in Empfang, auf die sie von ihren Kollegen aufmerksam gemacht werden. Diese haben sich mit ihren Motorrädern an strategisch günstigen Punkten aufgebaut, um Verstöße sofort per Funk durchgeben zu können. Gleich mehrere Autofahrer biegen regelwidrig links in die Westtangente ab, andere wenden dort und wieder andere missachten das Stoppschild. "Dadurch übersehen sie leicht Radfahrer, die auf dem Radweg in beiden Richtungen unterwegs sind", erklärt Schneider.

Doch auch die Radfahrer verhalten sich nicht korrekt. Noch während am Straßenrand ein Lieferwagen kontrolliert wird, der falsch abgebogen ist, fährt eine Radfahrerin auf dem Bürgersteig an den Polizisten vorbei. Auf Zuruf von Frank Schneider versucht sie zwar anzuhalten, doch die Bremsen ihres Rades funktionieren nicht. Und so versucht sie, einfach weiterzufahren und die Polizisten zu ignorieren.

Alles richtig gemacht hat dagegen Ulrike Lesch, die ihr Rad über den Bürgersteig schiebt. Wie brenzlig das Radfahren auf der Westtangente sein kann, weiß sie genau. "Es gibt aber auch einige andere Ecken in der Stadt, an denen es für Radfahrer äußerst schwierig ist." Besondere Sorgen bereitet ihr die Verkehrsführung am Medienzentrum. "Die Verkehrsführung an der Baustelle vorbei ist für Radfahrer, die aus der Fußgängerzone kommen, sehr gefährlich und unübersichtlich." Dazu kämen wild parkende Autos und Lastwagen.

Auch die Ecke Hauser Ring/Kaiserswerther Straße müsste entschärft werden, findet Lesch. Damit rennt sie offene Türen bei Frank Schneider und Bernhard Garenfeld ein. "Dort haben wir ab 6.30 Uhr gestanden und kontrolliert, weil auch dort ein Unfallschwerpunkt ist", erklärt Schneider. Sieben erwachsene Radfahrer bekamen dort gestern morgen Verwarngelder, neun Schüler wurden mündlich verwarnt.

(cebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort