Hertie-Haus Hertie-Haus: Land gibt Geld für Abriss

RATINGEN · Die Tage der alten Immobilie an der Düsseldorfer Straße sind gezählt. Nun fließen 1,4 Millionen Euro vom Land.

 Die Tage des alten Hertie-Hauses an der Düsseldorfer Straße sind gezählt. Es gibt an dieser Stelle ein millionenschweres Neubauprojekt.

Die Tage des alten Hertie-Hauses an der Düsseldorfer Straße sind gezählt. Es gibt an dieser Stelle ein millionenschweres Neubauprojekt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es gibt viele Fördertöpfe des Landes NRW. Man muss nur wissen, wo sie stehen und wie man an die Gelder herankommt. Jochen Kral freut sich, dass rund 1,4 Millionen Euro für den Abriss des alten Hertie-Hauses fließen werden, weil die Umgestaltung des Geländes eine hohe städtebauliche Relevanz hat.

Insgesamt steht der Zeitplan für die Neugestaltung des so wichtigen Areals in groben Zügen. Im Frühjahr 2021 soll das Ganze fertig sein. Es wird auf längere Zeit eine weitere Großbaustelle in der Innenstadt geben. Der Abriss der Immobilie könnte noch in diesem Jahr starten, meinte der Planungsdezernent im RP-Gespräch.

Es handelt sich an der Ecke Düsseldorfer Straße/Wallstraße um ein sehr reizvolles Projekt mit Wohnen und Handel. Ein wichtiger Bereich der Innenstadt soll erheblich aufgewertet werden. So tagte der Arbeitskreis Hertie-Haus, dem neben Vertretern der politischen Parteien die Ratinger Jonges, der Verein für Heimatkunde und Heimatpflege, der Jugend-, der Senioren- und der Integrationsrat angehören. Man will möglichst viele relevante Meinungen zu diesem Bauvorhaben abfragen.

Und natürlich sind auch Anregungen und Ideen gefragt. „Wir befinden uns zurzeit in einer Phase, in der noch viele Dinge geklärt werden müssen“, erläuterte Kral, „jeder Beteiligte, also auch der Investor, arbeitet gerade seinen Aufgabenkatalog ab.“

Die konkreten Pläne waren bereits vorgestellt worden (die RP berichtete). Die Stadtspitze präsentierte zusammen mit dem Unternehmen Tecklenburg und dem Architekten Gerhard Wittfeld das 40 Millionen Euro teure Bauprojekt, das noch in diesem Jahr starten soll. Der Clou an den Planungen ist eine Verbindungsachse zwischen der Fußgängerzone in die Altstadt und dem neuen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB).

Diese Achse führt durch ein offenes Wohn- und Geschäftsquartier mit rund 6500 Quadratmetern Verkaufsfläche und rund 5600 Quadratmetern Wohnfläche.

Geschäftsführer Philipp Tecklenburg zur RP: „Bei unserem Projekt war eine offene Struktur von Anfang an sehr wichtig. Wir wollten keinen geschlossenen Block schaffen, wie das zum Beispiel bei Einkaufscentern der Fall ist.“ Architekt Gerhard Wittfeld erläuterte, dass es neben 60 bis 80 geplanten, barrierefrei zugänglichen Wohnungen auch großräumigen Einzelhandel geben soll. Ergänzend zu vier Großmietern im Erd- und Untergeschoss wird es ebenerdig an der neuen Promenade zwischen ZOB und Fußgängerzone auch kleinteilige Ladenflächen geben, in denen zum Beispiel ein Bäcker und Gastronomie Platz finden sollen. Die Stellplätze – die genaue Zahl ist noch unklar – werden im zweiten Untergeschoss untergebracht.

Bürgermeister Klaus Pesch kommentierte erfreut: „Wir sind absolut begeistert von den Plänen und versprechen uns davon auch einen wichtigen Impuls für den innerstädtischen Einzelhandel.“ Großes Lob für die Planungen gab es vor allem aus den Reihen der Fraktion der Bürger Union (BU): Der vorgestellte Entwurf habe die Fraktion auf ganzer Linie überzeugt.

Es entstehe eine funktional überzeugende, in ihrer Architektur und Raumplanung stimmige und attraktive Bebauung, die „ganz sicher zu einer nachhaltigen positiven Entwicklung des gesamten Quartiers beitragen wird“, hieß es.

Dass Edeka Kels mit einer Filiale in den neuen Gebäude-Komplex ziehen soll, hat in der Stadt für positive Resonanz gesorgt (die RP berichtete).

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