Ratingen 95 Jahre Eifelverein: Spaß hat Hand und Fuß

Düsseldorf · 95 Jahre alt – und kein bisschen müde? Die wackeren Mitglieder des Ratinger Eifelvereins haben mit Klischees nichts am Wanderhut. Sie erleben Natur pur und freuen sich auf ihren Touren über Stock und Stein über die Vielfalt am Wegesrand. Am Wochenende gab es eine feine Geburtstagsfeier in der Stadthalle aus Anlass des 95. Geburtstages der Ratinger Ortsgruppe, die Nachwuchssorgen plagt. Doch nimmermüde werben die Mitglieder, die zum Teil seit 60 Jahren der wandernden Gemeinschaft angehören, fürs gemeinschaftliche Naturerlebnis im geselligen Kreis. Martin Hennig, der Vorsitzende der Ortsgruppe, betonte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir Interessierten aus dem Kreis junger Rentner, also Menschen, die vor einer neuen Orientierung nach dem Berufsleben stehen, in vielfältiger Art etwas bieten können.“

Bürgermeister Harald Birkenkamp, selbst ein Freund der Natur, urteilte: „Für Menschen jeden Alters eignet sich Wandern ideal zur Erhaltung geistiger und körperlicher Kräfte.“

Was Wandern bedeuten kann, skizzierte Dr. Hans Klein, der Hauptvorsitzende des Eifelvereins mit Sitz in Düren, sehr anschaulich: „Wandern, das sind nicht die Gewaltmärsche mit teuer bezahlten Plaketten als Lohn. Wandern, das ist immer noch das bedächtige Schritt-vor-Schritt-Setzen.“ Wandern sei die billigste Therapie, die ein Arzt verschreiben könne.

Dass der Mann fürs Grüne bei der Stadt die Laudatio auf den rüstigen Jubilar hielt, war sicherlich kein Zufall: Manfred Fiene, Leiter des Grünflächenamtes, betonte in seinem kenntnisreichen und informativen Vortrag, dass die Entstehung des Hauptvereins und seiner späteren Untergliederungen mit der Wirtschaftsgeschichte der Eifel im 19. Jahrhundert eng verbunden sei. Der Wegzug der Unternehmen habe zum Ruin viele Eifelgemeinden geführt. Beherzte Männer wie der Trierer Lehrer Adolf Dronke wollten die entstandene Not lindern. Und so gründeten sie 1888 den Eifelverein.

(RP)
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