Gesundheit 360 Grad-Klinik: „Wir operieren so wenig wie möglich“

Rund 600 Wirbelsäulen-OPs, davon 100 Halswirbel-Eingriffe, führt das Team um Chefarzt Erdogan Altunok pro Jahr durch.

 Dr. Erdogan Altunok ist  Chefarzt für Wirbelsäulenerkrankungen an der 360° Klinik Ratingen.

Dr. Erdogan Altunok ist  Chefarzt für Wirbelsäulenerkrankungen an der 360° Klinik Ratingen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(RP) Erdogan Altunoks Spezialgebiet ist die Wirbelsäule. Der Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Chirurgie ist Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Fachklinik 360° in Ratingen. Rund 600 Wirbelsäulen-OPs, davon 100 Halswirbel-Eingriffe, führt das Team um Altunok pro Jahr durch. Operiert wird aber nur, wenn es gar nicht anders geht.

Die Wirbelsäulenchirurgie ist eine Spezialdisziplin, die sich auf hochkomplexe Eingriffe an der Wirbelsäule konzentriert. Neben der Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Wirbelkanalverengungen (Spinalkanalstenosen) und Wirbelkörperbrüchen, wie sie beispielsweise bei Sport- oder Autounfällen vorkommen, macht der Chefarzt der Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie regelmäßig hochspezialisierte Eingriffe: So werden in besonders schwerwiegenden Fällen an der Fachklinik auch Wirbelkörper komplett ersetzt und Bandscheiben-Prothesen implantiert.

Altunok bietet außerdem die seltene 360 Grad Fusions-OP an. Sie trägt diesen Namen, weil bei dem komplizierten Eingriff gleichzeitig von hinten (Rücken), von vorne und von der Seite an der Wirbelsäule operiert wird. „Der Eingriff ist sehr speziell. Daher ist die Erfahrung des Operateurs besonders wichtig“, erklärt der renommierte Wirbelsäulenchirurg.

Altunok bringt die entsprechende, langjährige Expertise mit, war er in der Vergangenheit doch unter anderem auch als Bauchchirurg tätig. Die seltene Fusions-OP, bei der Teile der Wirbelsäule versteift werden, kann in komplizierten Einzelfällen zum Beispiel bei schweren Brüchen oder Tumoren notwendig sein.

Ein weiteres Spezialgebiet ist die Therapie von schmerzhaften Erkrankungen der Iliosakralgelenke (IS-Gelenke), der tragenden Gelenke im Becken, die sich zwischen den Hüftgelenken und der Wirbelsäule befinden und einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. Wenn die konservative Behandlung mit Schmerzmitteln, Physiotherapie, Chiropraktik und Spritzen in das IS-Gelenk ausgereizt ist und zu keinen überzeugenden Verbesserungen geführt hat, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. „Wir setzen mit einem Spezialinstrument ein Implantat ein, dass das Gelenk nach abgeschlossener Heilphase dauerhafte ruhigstellt“, erklärt der Fachmann.

Trotz der hohen Spezialisierung der Fachklinik hat die konservative Behandlung (ohne Operationen)  der Patienten oberste Priorität:  „Wir operieren so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Das heißt nur bei Lähmungserscheinungen, Therapieresistenz oder bei besonders hohem Leidensdruck“, betont der Wirbelsäulenchirurg. Stolz ist er daher auch auf rund 1000 Patienten, die pro Jahr konservativ in Ratingen behandelt werden. Dabei kommt auch die SIM-Therapie, die stationäre interventionelle Mikrotherapie zum Einsatz.

 Für die SIM-Therapie kommt der Patient für fünf bis sieben Tage in die Rosenstraße. Dort bekommt er gezielte Spritzen (Päridualanästhesie (PDA), Facetteninfiltrationen, ISG-Injektionen) und individuell angepasste Schmerzmedikamente, so dass die Schmerzen der Patienten schrittweise reduziert werden können. Gleichzeitig werden sie mit Hilfe von Physiotherapie wieder mobilisiert. „Ziele der Behandlung sind die Schmerzminderung und Funktionsverbesserung und somit eine Vermeidung operativer Maßnahmen“, erklärt Altonuk.

Kontakt zur Wirbelsäulen-Chirurgie: 02102 206-353 oder -200.

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