Ratingen 2011 – ein Jahr der Wetterkapriolen

Ratingen · War 2010 ein kaltes Jahr, so war 2011 mit 11,57C (0,56C über dem langjährigen Durchschnitt) ein sehr warmes Jahr. Das hat der städtische "Wetterfrosch" Klaus Mönch vom Amt für Kommunale Dienste seiner Jahresstatistik entnommen.

August 2011: Die Unwetter-Fotos unserer Leser
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Demnach lagen besonders im April (14,03C) mit über 3C und im Dezember (5,34C) mit über 2,2C die Monatstemperaturen über dem Durchschnitt. Anders dagegen der Sommer 2011: Er fiel nicht nur ins Wasser, er war auch schlichtweg zu kalt. Die Monatstemperatur für Juli mit 17,04C lag 2,7C unterm Durchschnitt.

51 Sommertage

Es gab insgesamt 51 Sommertage (über 25C), neun Hitzetage (über 30C) und ein Tag mit über 35C. Den ersten Sommertag konnte Mönch bereits am 2. April verzeichnen; die höchste Temperatur wurde am 28. Juni mit 36,0C gemessen. In zwei "Tropennächten" im Juni und September sank die Temperatur auch in der Nacht nicht unter 20C.

An 46 Frosttagen fiel die Temperatur unter Null und an sechs Tagen unter -5C. An drei Eistagen blieb die Temperatur ganztägig unter dem Gefrierpunkt. Die tiefste Temperatur mit -8,1C wurde am 22. Februar 2011 gemessen. Außerdem gab es zwei Schneefalltage.

Im vergangenen Jahr fielen 822,6 Liter Niederschlag. An 195 Tagen blieb es trocken. Fielen in den Sommermonaten Juni bis August 328,9 Liter (üblich sind 251 l/m²), waren Frühling und Herbst relativ trocken. Im Frühjahr fielen gerade einmal 40 %, und im Herbst kam nur die Hälfte des üblichen Niederschlags herunter. Seit den regelmäßigen Wetteraufzeichnungen vor 130 Jahren gab es noch nie einen so trockenen November. Die geringe Niederschlagsmenge von 6,7 Litern ließ die Binnenschiffer verzweifeln, es herrschte Waldbrandgefahr.

Was im November zu wenig fiel, holte der Dezember dann wieder ein: Mit 139,9 Litern war es der niederschlagsreichste Dezember seit den Ratinger Wetteraufzeichnungen. Wer hoffte, wenigstens einen kalten Winter zu bekommen, wurde enttäuscht. Bei zweistelligen Temperaturen mochten sich weder Weihnachts- noch Wintergefühle einstellen. Auch das neue Jahr startete mit milden Temperaturen: Am Neujahrstag herrschten um Mitternacht 13,5C.

Wind ist eine Gefahr

Die milden Wintertemperaturen bergen aber eine Gefahr: den Wind. Auch der Winter vor fünf Jahren war mild, aber mit vielen Stürmen. Und endete mit dem verheerenden Orkan "Kyrill" am 17. Januar 2007.

(RP/rl)
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