Ratingen 130 Ehrenamtliche sichern einen ruhigen Zoch

Düsseldorf · Ohne sie läuft nichts, schon gar nicht der Rosenmontagszug: Auch gestern waren wieder etwa 130 ehrenamtliche Helfer von DRK, Johannitern, Malteser Hilfsdienst, THW und sogar DLRG beim Rosenmontagszug im Einsatz. Wie in den Vorjahren hatten die Hilfsdienste ihre Einsatzleitstelle wieder in der Johanniter-Zentrale an der Poststraße aufgeschlagen. Neu war, dass auch das Krisenmanagement der Feuerwehr in voller Besetzung am Voisweg "tagte": eine neue Vorschrift, die nach den Ereignissen der Love-Parade in Duisburg als Auflage gemacht worden war. Ansonsten haben die neuen Vorgaben die beteiligten Organisationen ziemlich kalt gelassen. "Wir haben die neuen Anforderungen schon zuvor zu 95 Prozent erfüllt", sagte Andreas Möller vom DRK. Er war gestern Einsatzleiter für den Sanitätsdienst. Was in Ratingen neuerdings gefordert ist, war schnell aufgezählt: Neben dem Krisestab bei der Feuerwehr, an dem Wehr-Chef René Schubert sowie Ordnungsamt, Polizei und Zugleitung teilnahmen, musste in diesem Jahr ein zweiter Notarzt bereitstehen. Der fuhr der Einfachheit halber in einem Rettungswagen mit.

Ansonsten seien die Mindest-Anforderungen in Sachen Sicherheit weit überschritten, betonte Guido Vieth (Johanniter), Abschnittsleiter Rettungsmittel: "30 Helfer sind beim Zug vorgeschrieben. Wir aber lassen 76 mitlaufen." Zuletzt sei deshalb mal die Reduzierung diskutiert worden, so Möller. Aber: Alle hätten "ganz traurig geguckt". Die Ehrenamtlichen sind also mit viel Spaß bei der Sache.

Vorbereitet auf den Fall der Fälle

Für den Fall der Fälle war alles vorbereitet: Die Turnhalle an der Poststraße, die als Versammlungsraum für die ehrenamtlichen Helfer diente, hätte man auch flott in ein Lazarett umwandeln können. Der Lkw mit der nötigen Ausrüstung stand auf dem Parkplatz. Für "mittlere" Ereignisse stand ein aufblasbares Sanitätszelt bereit. Der strahlende Sonnenschein machte sich auch in der Johanniter-Leitstelle bemerkbar: Es gab nur wenige Einsätze. Alle 15 Minuten wurde per E-Mail die Position des Zuges an den Krisenstab in der Feuerwehr-Leitstelle durchgegeben: Lutz Peltzer von der Wehr hielt den Kontakt zu seinen Kollegen. Den kleinen Ernstfall konnte Andreas Möller bereits am Sonntag beim Kinderzug durchspielen: An der Speestraße hatte es einen Notfall in einer Wohnung gegeben. Möller hörte am Funk mit und stoppte sofort den Zug, um dem Rettungswagen freie Fahrt zu gewähren. Die Crew des Rettungswagens habe sich hinterher sogar bedankt, freute sich Möller.

Die Bilanz zum Ende des Zuges: "Ruhig, wie jedes Jahr", so Vieth. Zwei Leichtverletzte mussten mit Kopfplatzwunden ins Krankenhaus gebracht werden.

Beim Krisenmanagement in der Hauptfeuer- und Rettungswache sei die Lage während des Umzuges "sehr entspannt" gewesen, sagte Wehrchef René Schubert. Auch in den Vorjahren seien alle Beteiligten im Boot gewesen, aber diesmal hätten alle an einem Tisch gesessen. Die Polizei musste drei Narren in Gewahrsam nehmen.

(RP)
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