Radevormwald Zwischen Ostern und Ende Oktober muss an Wochenenden geöffnet sein

Radevormwald · Bereits im Jahr 2001 wurde in Reinhardsbrunn, einer Stadt in Thüringen, die erste deutsche Radwegekirche eröffnet.

Die Idee ging von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus. 2009 beschloss sie die Einführung eines Signets zur Kennzeichnung ihrer Radwegekirchen. Festgelegt wurden zugleich einheitliche Standards, die inzwischen auch für katholische Radwegekirchen gelten. Sie sind allerdings noch deutlich in der Minderzahl.

Die Kirchen müssen in der Nähe von mindestens einem attraktiven Radweg liegen und im Zeitraum zwischen Ostern und Ende Oktober verlässlich zumindest am Wochenende und freitags für Besucher geöffnet sein. Im Umfeld der Kirche sollen Bänke und Tische für die Rast aufgestellt sein, auch ein Zugang zu Trinkwasser, Fahrradständer und Papierkörbe gehören zu den Voraussetzungen bei der Ausstattung rund um die Kirchen.

Im Hintergrund der Überlegungen, Radwegekirchen auszuweisen, stand sowohl bei den Protestanten als auch bei den Katholiken die Tatsache, dass seit Jahrzehnten deutschlandweit zunehmend Kirchengebäude geschlossen werden, da sich die Gemeinden ihre Unterhaltung nicht mehr leisten können und die Zahl der Gottesdienste rückläufig ist. Daraus ergab sich die Frage, wie Kirchen künftig auch anders als in den tradierten Formen genutzt werden können, damit sie nicht nur als Bauwerke, sondern auch als Orte der Andacht, der Stille und auch der Begegnung erhalten bleiben.

Eine grundlegende Idee der Radwegekirchen ist es, die Kirche - und vielleicht auch den Glauben - für Menschen im wahren Sinne des Wortes erfahrbar zu machen, auch jenseits regulärer Gottesdienste.

(bn)
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