Hückeswagen Zukunft der Hauptschule steht auf dem Spiel

Hückeswagen · Ist schon bald das Ende für die eigenständige Hauptschule gekommen? Die Stadtverwaltung setzt auf eine Zusammenlegung mit der Hauptschule in Wipperfürth. Der Standort ist noch völlig offen.

Hückeswagen: Zukunft der Hauptschule steht auf dem Spiel
Foto: hans dörner (archiv)

Die nächste Sitzung des Schulausschusses am 10. Oktober wird eine der wichtigsten in den zurückliegenden Jahrzehnten. Es geht um die Zukunft der Hauptschule - und darum, ob sie in Hückeswagen noch eine Zukunft hat. Geht es nach den Vorstellungen der Verantwortlichen im Rathaus, sollen die Politiker die Stadtverwaltung beauftragen, die Möglichkeiten für eine Zusammenlegung der Hauptschulen von Hückeswagen und Wipperfürth zu prüfen.

Klar scheint dabei zu sein: Grundvoraussetzung für eine Zusammenlegung ist, dass es danach nur noch einen Standort für die gemeinsame Hauptschule geben wird. Die Einrichtung von Dependancen steht nicht zur Debatte. Offen ist, ob dieser Standort in Hückeswagen oder in der Nachbarstadt sein wird. Die Verwaltung macht in den Unterlagen zur Sitzung keine Vorgaben. Verwiesen wird aber auf die guten Busverbindungen zwischen beiden Städten. Sie nutzen jetzt schon die vielen Schüler, die von Hückeswagen täglich zu den Gymnasien in Wipperfürth fahren. Demnach scheint ein Standort der gemeinsamen Hauptschule in Wipperfürth für die örtliche Stadtverwaltung kein Tabu zu sein. In der Konsequenz würde das das Aus für die Montanusschule an der Weststraße bedeuten.

Der Schritt ist radikal und widerspricht allen bisherigen Beschlüssen zum Erhalt der Hauptschule in Hückeswagen. Aus Sicht der Verwaltung ist er aber zwingend, um überhaupt eine Hauptschule für beide Städte dauerhaft erhalten zu können. Hintergrund: Sowohl in Hückeswagen als auch in Wipperfürth können seit Jahren nur noch einzügige Eingangsklassen gebildet werden. Gründe dafür sind allgemein rückläufige Schülerzahlen in den Vorjahren und die mangelnde Akzeptanz vieler Eltern gegenüber der Hauptschule. Jahr für Jahr ist es eine Zitterpartie, ob überhaupt eine Eingangsklasse mit mindestens 18 Schülern zusammenkommt. Sollte das in einem Jahr einmal nicht der Fall sein, bedeutet das das Auslaufen der Schule - wie in Radevormwald bereits geschehen.

Die geringen Schülerzahlen führen laut Stadtverwaltung überdies zu einer mangelhaften Ausstattung der Hauptschulen beider Städte mit Lehrern. Dies wiederum mache einen differenzierten Unterricht, wie er eigentlich als zwingend erforderlich angesehen wird, längerfristig nicht mehr möglich. Das sehen offenbar auch die Bezirksregierung und das Schulministerium des Landes so.

Nach den Vorlagen der Verwaltung zur Sitzung drängen auch sie auf die interkommunale Zusammenarbeit, also letztlich auf die Zusammenlegung beider Hauptschulen an einem Standort. Zustimmen müssten ihr allerdings nicht nur die Hückeswagener Politiker, sondern auch die der Nachbarstadt Wipperfürth. Vor allem für Hückeswagen ergibt sich eine völlig neue Situation: Noch besteht der Ratsbeschluss, Haupt- und Realschule räumlich unter einem Dach im Hauptschulgebäude an der Weststraße zusammenzuführen. Mit Investitionen von zwölf Millionen Euro dafür war ursprünglich gerechnet worden, inzwischen wird von einem Kostenrahmen in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro ausgegangen.

Schon diese absehbare Kosten-Explosion hat für Erschütterung in der Kommunalpolitik gesorgt. Würde nun die größere Stadt Wipperfürth als Standort einer gemeinsamen Hauptschule "ausgeguckt", müsste auch dort zweifellos in passende Gebäude investiert werden - möglicherweise aber nicht in diesem Umfang. Offen bliebe der künftige Standort der Realschule.

Der Schulausschuss tagt am Dienstag, 10. Oktober, ab 17 Uhr in der Aula der Realschule an der Kölner Straße. Die Sitzung ist öffentlich, interessierte Bürger können als Zuhörer daran teilnehmen.

(bn)
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