Radevormwald Zahlreiche Kids rollen die Rampen runter

Radevormwald · Das Bewegungsangebot unter Aufsicht des Jugendamtes der Stadt im Freizeitcenter "life-ness" wird weiter gut angenommen. Jeden Montag werden die Skate-Anlagen von bis zu 40 Kindern genutzt.

 In der Indorspielhalle des Freizeitcenters "life-ness" nahm Leon zuletzt am Skatertraining teil und traute sich auch auf die Rampe.

In der Indorspielhalle des Freizeitcenters "life-ness" nahm Leon zuletzt am Skatertraining teil und traute sich auch auf die Rampe.

Foto: Peter Meuter

Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren können sich montags im Nessi-Kinderland des "life-ness" austoben - ohne dafür etwas bezahlen zu müssen. Manche von ihnen bringen Helm, Schoner und Inliner oder Skateboards selber mit, andere greifen auf die Ausrüstung des Kinder- und Jugendrings Radevormwald zurück.

Der Verein bietet das Bewegungsangebot seit der Eröffnung des "life-ness" an, Träger der Maßnahme ist das Jugendamt der Stadt. Yannick Pauly übernimmt seit 2011 ehrenamtlich die Aufsicht der Kinder, die durch die Halle düsen und kleine Stunts auf den Rampen umsetzen. Er hat in den vergangenen Jahren gesehen, welchen Stellenwert das Bewegungsangebot für die Kinder der Stadt hat. "Viele haben hier neue Freunde gefunden oder sind selbstbewusster geworden. Kinder, die vor drei Jahren als Flüchtlinge nach Rade kamen, sind jetzt komplett integriert und sprechen Deutsch", sagt Pauly.

Unterstützung bekommt er oft von Monika Debiec, die sich auch ehrenamtlich für den Kinder- und Jugendring engagiert. Manchmal müssen drei Aufsichtspersonen vor Ort sein, weil bis zu 40 Kinder an einem Tag kommen. "Der Zulauf ist 2017 deutlich größer geworden. Wir freuen uns über die positive Resonanz. Als Fazit kann man nach acht Jahren stolz auf die Kontinuität des Angebots sein", sagt Pauly. Grund für den erhöhten Zulauf ist die Verlegung des Angebots von Dienstag auf Montag.

Malak und Julienne kannten sich zwar schon aus der Grundschule, aber ihre Freundschaft hat sich erst auf der Skate-Anlage gefestigt. Dort haben sie Zeit miteinander verbracht und haben sich besser kennengelernt. "Wir sind jetzt richtige Freundinnen und sehen uns eigentlich jeden Montag hier", sagt Malak. Die Neunjährige fährt meistens Skateboard und genießt die Gesellschaft von Gleichaltrigen. Ihr Bruder Cesur ist ein Jahr älter und findet es gut, dass man auf der Anlage nicht nur trainieren kann. "Wir treffen uns hier manchmal zum Spielen oder haben einfach nur Spaß", sagt der Schüler. Die meiste Zeit verbringt er an der Seite von Madyan, seinem besten Kumpel. "Wir lernen hier viel, deswegen komme ich jede Woche wieder", sagte der Elfjährige.

Yannick Pauly freut sich über diese Reaktionen und ist sich sicher, dass das Skate-Angebot der richtige Weg ist, um die Bewegung und die Offenheit von Kindern in Rade zu fördern. "Jeder kommt mit jedem ins Gespräch. Das macht selbstsicherer und offener für andere Kulturen und neue Menschen. Außerdem werden die Kinder mutiger und trauen sich mehr zu", sagt er.

Obwohl es in der Halle des "life-ness" oft schnelle Wechsel an den Rampen gibt, gab es in acht Jahren keine schweren Verletzungen. Kleine Wehwehchen oder Schrammen gehören allerdings zum ausgelassenen Spiel dazu. Die werden dann professionell "verpflastert" und mit viel Trost geheilt. Der Kinder- und Jugendring hat in den vergangenen Sommermonaten zusätzlich ein Bewegungsangebot auf dem Schulhof des Theodor-Heuss-Gymnasiums angeboten. Das ist allerdings dieses Jahr durch die Fertigstellung der BMX-Anlage an der Wasserturmstraße und die Gründung eines BMX-Vereins kein Thema mehr und wird 2018 nach jetzigem Stand nicht angeboten.

(trei)
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