Radevormwald Zahlreiche Ideen für Kreisverkehrsmitte

Radevormwald · Nach der Idee, moderne Kunst auf der Hohenfuhrstraße zu platzieren, rücken Themen aus der Geschichte in den Blick.

 In diesen Tagen wird noch viel gearbeitet an dem neuen Kreisverkehr in der Innenstadt. Wie die Mitte aber gestaltet und künftig aussehen soll, steht noch nicht fest. Geplant sind als Provisorium zunächst Kunstfahnen.

In diesen Tagen wird noch viel gearbeitet an dem neuen Kreisverkehr in der Innenstadt. Wie die Mitte aber gestaltet und künftig aussehen soll, steht noch nicht fest. Geplant sind als Provisorium zunächst Kunstfahnen.

Foto: harnischmacher

Der Ausschuss für Kultur- und Verkehrsfragen hatte sich Mitte Februar für eine Fahnenausstellung in der Mitte des Kreisverkehrs an der Hohenfuhrstraße ausgesprochen - als Zwischenlösung, angelehnt an die Fahnenausstellung vor zwei Jahren (Titel "Flagge zeigen"), als zahlreiche Kunstfahnen internationaler Künstler in der Innenstadt auch überregional Beachtung fanden.

Für die Fahnenmaste baut der Betriebshof bis Ende der Woche für acht Hülsen die Fundamente, die dann zwei Wochen aushärten müssen. Für eine endgültige Lösung auf dem Kreisel stehen dann vier Vorschläge zur Auswahl: "Sechs Figuren aus Stahl" als Vorschlag der Stadt; "Rodung vor dem Walde" von Hans Göttker; "Florales" von Professor Will Sensen und "Ohne Titel" von Rita Rohlfing.

Zuvor war eine Idee verworfen worden, auf dem Platz eine Familie zu zeigen, die in die Stadt geht. Im Sommer stand die Stadt kurz vor der Entscheidung, mit einem Material zu arbeiten, wie es auch auf dem Kreisverkehrsplatz an der Westfalenstraße verwendet worden ist.

Zu Wort meldeten sich nach dieser ersten Entwicklung in der Politik einige Mitglieder des Heimat- und Verkehrsvereins. "Die Menschen kritisieren die geplante künstlerische Gestaltung. Sie wollen auf keinen Fall weitere Stelen, sondern ihre eigenen Ideen einbringen", sagt Elke Steinkamp. Niemand habe etwas gegen moderne Kunst, aber Rade habe bereits reichlich davon. Und irgendwann müsse damit auch mal Schluss sein, gibt sie die Meinung einiger Besucher weiter. Deshalb greifen Elke und Dieter Steinkamp sowie Bernd Klüting vom Heimat- und Verkehrsverein (HVV) sowie Karl-Heinz Feldhoff den Wunsch der Bürger auf und schlagen einen Feilenhauer als prägendes Element auf dem neuen Kreisverkehr vor. Eine kleine Figur steht als Anschauungsobjekt in der Sammlung des Heimatmuseums und verweist auf die bedeutende Geschichte der Feilenhauerei für die Stadt. Das Kunstobjekt zeigt ein sogenanntes Li'ewermängken - also ein Liefermännchen. Diese Ideen haben weitere Bürger aufgenommen und ihre Ideen ergänzt. So ist die Idee von Kurt Scheffels entstanden, auf dem Kreisel könnte, leicht gewölbt bis in mittlere Augenhöhe, auf die Städtepartnerschaften Radevormwalds mit den drei Stadtwappen (Châteaubriant, Nowy Targ und Rade) hingewiesen werden.

Angelika Irmler sieht die Zweirad-Historie mit den Bismarck-Werken und der Sportgeschichte um die Brüder Trott. Ihr Vorschlag sind zwei große Fahrradfelgen.

Rahel Betz findet als alte Radevormwalderin, dass Feilen sich sehr gut auf dem Kreisel machen würden, schließlich seien die früher auch in Privathäusern in Rade produziert worden, sagt sie. Da allerdings auch die Bismarck-Werke einen bedeutenden Industriezweig für die Bergstadt dargestellt haben, könne sie sich auch vorstellen, dass das Thema Radsport auf dem Kreisel eine Rolle spielen könnte. "Das ist alles allemal besser als irgendwelche Fahnen, die sind doch viel zu hoch und irritieren die Besucher", sagt sie.

Heinz-Hermann Becker (früher Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins) sieht die Schlossmacher-Tradition als wichtig für die Stadt an und könnte sich neben dem Feilenhauer ein Kiepenkerl als Schlossmacher vorstellen. Das Gartenhaus als Modell sieht Maren Schorn als Variante an. Es könnte abends und nachts sogar beleuchtet werden. Wie es weitergeht, steht noch nicht fest. Das Ergebnis der Kunstexperten könnte in der nächsten Sitzung vorliegen. Diese ist aber noch nicht terminiert.

(RP)
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