Radevormwald Zahlreiche Blitzeinschläge bei Gewitter am Sonntag

Radevormwald · Die mit Sicherheit spektakulärste Folge der zahlreichen Gewitter am Sonntagvormittag zwischen 7 und 11 Uhr war der Hausbrand durch Blitzeinschlag in der Außenortschaft Feckinghausen. Aber auch die auf den ersten Blick nicht betroffenen Nachbarn kämpfen zum Teil bis heute mit den weniger auffälligen, aber dennoch folgenschweren Schäden, die die Unwetter verursacht haben. In der Nordstadt zum Beispiel gab es mehrere Überspannungsschäden, aber auch am Espert. Dort mussten Stadtwerke-Mitarbeiter eine Pumpstation wieder ans Laufen bringen. Betroffen waren auch Anschlüsse mehrerer Anbieter.

Durch das immer noch weit verbreitete Versorgungssystem mit Überlandleitungen zu den Außenortschaften haben Blitzeinschläge in Leitungen Strom-, Telefon- und Internetanschlüsse und auch weitere Anschlussgeräte beschädigt. "Bei meinem Vater ist eine Steckdose samt Tapete aus der Wand geflogen", beschreibt Landwirt Lothar Kirschsieper die Situation in und um die Ortschaft Jakobsholt an der B 483. "Das Problem, dass uns der Blitzeinschlag sämtliche FI-Sicherungen herausgeschmissen hat, konnte ich durch den Einbau neuer Sicherungen noch selbst beheben. Dass der Fernseher seither nicht mehr läuft, das ist auch nicht weiter schlimm. Aber dass wir seit Sonntag weder Telefon noch Internet zur Verfügung haben, das ist fast schon eine Katastrophe", sagt Kirschsieper, der damit aber nicht alleine steht. Das Hauptproblem ist für ihn derzeit, dass ihn weder Kunden noch Lieferanten erreichen können. "Wenn hier jetzt ein Baumarkt anruft, um Weihnachtsbäume für das kommende Fest zu bestellen und statt einer Telefonverbindung nur ein Tuten zu hören bekommt, muss der doch glauben, dass wir hier pleite gegangen sind. Der sucht sich dann sofort einen anderen Lieferanten", ist sich Lothar Kirschsieper sicher.

Ein Anruf per Handy bei der Telekom, so hoffte er, würde das Problem lösen. Allerdings musste er feststellen, dass er mit diesem Glauben allein steht. "Ich habe am Sonntag fast eineinhalb Stunden in der Warteschleife der Telekom gehangen", ärgert er sich. "Und als ich dann endlich einen Menschen in der Leitung hatte, hatte der mir nichts Anderes zu sagen, als dass er sich wieder melden würde. Das ist bis heute, drei Tage später, nicht passiert." Lothar Kirschsieper hofft nun wie seine anderen Nachbarn auch, dass die Telekom die Schäden kurzfristig noch in dieser Woche repariert, damit alle Anwohner bis zum Wochenende wieder, privat oder geschäftlich, erreichbar sind.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort