Prognose für die Städte Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen Zahl der älteren Einwohner steigt rapide

Radevormwald · Bis 2050 werden die Einwohnerzahlen der Städte Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen sinken. Eine Altersgruppe aber wird nach Angaben des statistischen Landesamtes besonders starke Zuwächse verzeichnen.

 Die aktuelle Prognose des statistischen Landesamtes ist eine wichtiger Indikator für Kommunen, da die Stadtplaner sich auf wachsende Bedürfnisse hoch betagter Menschen beispielsweise in Sachen Barrierefreiheit einstellen müssen.

Die aktuelle Prognose des statistischen Landesamtes ist eine wichtiger Indikator für Kommunen, da die Stadtplaner sich auf wachsende Bedürfnisse hoch betagter Menschen beispielsweise in Sachen Barrierefreiheit einstellen müssen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Setzt sich die Bevölkerungsentwicklung auch in Zukunft so fort wie in den vergangenen Jahren, so wird die Einwohnerzahl der Stadt Radevormwald erheblich sinken. Das zeigen jetzt aktuelle Zahlen des statistischen Landesamtes auf. Demnach schrumpft die Bevölkerung in diesem Zeitraum von 21.963 im vergangenen Jahr um 11,9 Prozent auf dann 19.348. Das heißt, die Einwohnerzahl von 20.000 wird dann erstmals ab dem Jahr 2045 unterschritten.

Besonders stark geht der Prognose zufolge die Zahl der 25- bis 40-Jährigen, sie geht um 15,9 Prozent auf dann 3032 zurück. Doch auch die 19- bis 25-Jährigen werden immer weniger (minus 15,3 Prozent) sowie die der 16-bis 19-Jährigen (14,4 Prozent). In allen jüngeren Altersgruppen wird ebenfalls mit einem Rückgang zu rechnen sein – bis auf das Segment der über 80-Jährigen: Ihre Zahl wird um 45 Prozent auf dann 2669 steigen.

Eine Entwicklung, die so auch in vielen anderen Städten und Kreisen des Landes Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen ist und auf die sich die Stadtplaner werden einstellen: Den Bedürfnissen älterer Menschen werden sie beispielsweise in Sachen Barrierefreiheit und Angebot von Pflegeplätzen zunehmend Rechnung tragen müssen.

Dass die Bürgerschaft in Radevormwald schrumpft, macht den Stadtoberen also schon seit einigen Jahren Sorgen. Vor allem die Überalterung ist das Problem. Dabei lebten schon einmal deutlich mehr Menschen in der Stadt: Kurz vor der Jahrtausendwende, im Jahr 1999, lebten in Radevormwald 24.910 Menschen. Mit dem neuen Baugebiet in Karthausen hofft man nun, den Trend wieder umzukehren und auch wieder mehr jüngere Menschen in die Stadt zu locken. Zum Vergleich:


In Wermelskirchen wird die Bevölkerung bis 2050 voraussichtlich um 0,3 Prozent auf 34.502 Einwohner sinken. Dabei geht der Anteil der 40- bis 65-Jährigen besonders stark zurück (minus 14,7 Prozent), während der Anteil der über 80-Jährigen um 70,5 Prozent steigen wird.

In der Schloss-Stadt Hückeswagen soll die Zahl der Einwohner sogar um 15,1 Prozent auf 12.568 Menschen sinken. Am stärksten schrumpft dabei die Altersgruppe der 40- bis 65-Jährigen (minus 27,3), der 25- bis 40-Jährigen (minus 24,1) und der bis Dreijährigen (minus 21,8 Prozent), während der Anteil der über 80-Jährigen um 56 Prozent zunehmen wird.

Eine Entwicklung, die sich auch mit den kreisweiten Trends deckt: Im Oberbergischen Kreis mit seinen 13 Kommunen soll die Bevölkerung um 6,3 Prozent auf 254.600 sinken. Dabei werden alle jüngeren Altersgruppen schrumpfen, während einzig die Zahl der 65- bis 80 Jährigen um 5,3 Prozent und die der über 80-Jährigen sogar um 62,8 Prozent steigen werden.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis mit seinen acht Kommunen soll die Zahl der Einwohner laut Prognose des statistischen Landesamtes um 0,9 Prozent auf 280.800 sinken. Am stärksten verringert sich dabei die Zahl der 40- bis 65-Jährigen (minus 13,2 Prozent) und der unter Dreijährigen (minus zehn Prozent), während die Zahl der über 80-Jährigen um 65,3 Prozent steigt.

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