Feuerwehr-Rettungsaktion Wupper-Biber auf Reviersuche

Radevormwald · In der Wupper sind in Radevormwald drei Biber gesichtet worden. Die Biologische Station Oberberg bestimmt derzeit ihr Geschlecht. Sie könnten aus der Eifel stammen und vom Rhein die Wupper hochgeschwommen sein.

 Wochenlang hat der Radevormwalder Tierfotograf Ralf Steinberg angesessen, um diesen Biber in der Wupper zu fotografieren.

Wochenlang hat der Radevormwalder Tierfotograf Ralf Steinberg angesessen, um diesen Biber in der Wupper zu fotografieren.

Foto: Ralf Steinberg

Der Biber zieht langsam die Wupper hoch. „Wir haben aktuell zwischen Laaken in Wuppertal und Krebsöge drei Biber. Sie haben alle ihre Reviere“, berichtet Dietmar Fennel. Der Vorsitzende des RBN-Ortsvereins Radevormwald und gleichzeitige Vorsitzende der Biologischen Station Oberberg freut sich natürlich darüber, dass diese Tiere in die Region kommen und heimisch werden. Ein Indiz eben, dass die Wupper wieder ein sauberer und fischreicher Fluss geworden ist.

Die ersten Sichtungen von Bibern auf Radevormwalder Stadtgebiet sind schon einige Jahre alt. Der Radevormwalder Tierfotograf Ralf Steinberg hat, auch nach einem Hinweis von Elmar Weber vom Bergischen Fischereiverein, den Nachweis mit einer Wildkamera erbracht. „Das sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Ich habe später wochenlang angesessen, um schöne Fotos an der Wupper zu bekommen.“

Am Samstagmorgen waren dann zwei Biber, vermutlich auf dem Weg in die Sperre, die Ablauframpe der Wupper-Talsperre in Krebsöge hochgelaufen und dann in das etwa 1,5 Meter tiefe Vorbecken gefallen. Feuerwehrleute der Einheit Herbeck der Freiwilligen Feuerwehr hatten sie dann gerettet. Die Biber müssen schon einige Stunden rumgelaufen sein, ehe sie von einem Passanten entdeckt wurden.

Fraßspuren sind in den vergangenen Jahren immer wieder entdeckt worden. Nach Einschätzung von Fennel hat ein Biber sein Revier zwischen der Stauanlage Dahlhausen und der Talsperre; ein weiterer zwischen Beyenburger Stausee und Remlingrade. Der dritte Biber soll zwischen dem Wuppertaler Ortsteil Laaken und Beyenburg heimisch sein. Die Biologische Station Oberberg hat erst in der vergangenen Woche Haarproben gesammelt, um das Geschlecht der Biber festzustellen. „Wir wissen nicht, ob es kanadische oder europäische Biber sind“, sagt der Vorsitzende des RBN-Ortsvereins. Letztere könnten aus der Eifel stammen. Das will man nun mit der Haaranalyse herausfinden.

Diese Vermutung, dass die Biber aus der Eifel kommen könnten, stützt auch der Wupperverband. Susanne Fischer, Sprecherin des Verbandes: „Biber wurden erst linksrheinisch entdeckt. Sie breiten sich aus und wandern die Flüsse hoch auf der Suche nach eigenen Revieren.“ So sei zu vermuten, dass sie über die Wupper in Leverkusen langsam ins Bergische gezogen seien. Sie zitiert aus einem Mailverkehr mit einem Fischereifachmann, der vermutet, dass die in Krebsöge geretteten Biber „Jungtiere auf der Suche nach einem Revier“ gewesen sein könnten. „Die Biber kommen langsam zurück. Es scheinen einzelne Tiere zu sein“, so die Einschätzung von Susanne Fischer.

Persönlich hat Dietmar Fennel noch keinen Biber an der Wupper gesehen, aber viele Bissspuren. Er rechnet nicht damit, dass die Biber Dämme in der Wupper bauen. Dafür sei das Gewässer zu tief, so dass sie gut tauchen könnten. „Höchstens wenn sie die Zuläufe raufzögen, könnte es zum Dammbau führen.

 Die Löschgruppe Herbeck war im Einsatz. Sie baute eine schiefe Ebene, damit die verängstigten Tiere auf die Ablauframpe klettern konnten. Bis die Rampe fertig war, hielten zwei Feuerwehrleute die Tiere in Schach.

Die Löschgruppe Herbeck war im Einsatz. Sie baute eine schiefe Ebene, damit die verängstigten Tiere auf die Ablauframpe klettern konnten. Bis die Rampe fertig war, hielten zwei Feuerwehrleute die Tiere in Schach.

Foto: Feuerwehr Radevormwald

Auch beim Wupperverband würde man sich freuen, wenn sich die Biber weiter vermehren würden. „Sie können sich gut über die Stauseen ausbreiten“, sagt Susanne Fischer. Und wenn es zum Damm- oder Burgenbau käme, müsste man eben schauen, ob eine Überflutungsgefahr oder eine Beeinträchtigung des Gewässerverlaufs entstehe. Aber bis dahin könnten noch ein paar Jahre vergehen.

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