mANS Ich suche immer noch ein Haus und wohne mit meiner Frau weiter in Heidt. Ein Angebot hat sich zerschlagen, es war nicht bezahlbar. Es ist schwierig hier.

Hat sich Ihrer Meinung nach die Identifikation der Bürger durch die Feiern "700-Jahre-Rade" verbessert?

mans Ja, das sehe ich so.

Wie drückt sich das aus?

Mans Bürger sprechen mich auf die Termine zu "700 Jahre Rade" an. In manchen Vereinen wird jetzt auch mehr geboten. Die Jubiläumsveranstaltungen sind als sehr positiv empfunden worden.

Was war Ihre schwierigste Aufgabe 2016?

Mans Die Umbesetzung der Verwaltung, weil es da zum Teil um emotionale Themenbereiche ging, die man an vielen Stellen nur bedingt versachlichen kann.

Welche Probleme von früher, vor ihrem Amtsantritt im Herbest 205, konnten Sie aufarbeiten?

Mans Ich glaube, wir sind jetzt bei Wülfing ein gutes Stück weitergekommen. Es gibt konkrete Vergleichsverhandlungen für die Sanierung des Daches. Bei der internen Dokumentation sind wir auf einem guten Weg. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Weiterführung des Projektes.

Gibt es einen Zeitrahmen?

Mans Ich hoffe, dass wir bald Ergebnisse haben werden, so dass wir das Thema Dach abschließen können. Auch bei der internen Aufarbeitung sind wir auf einem guten Weg. Da war es sehr wichtig, dass wir die Bauaufsicht in Radevormwald halten konnten. Das hilft uns auch in der Zukunft, das ist auch die Rückmeldung von Rader Unternehmen.

Nochmal zurück zur Verwaltung. Wie viele Mitarbeiter konnten Sie bei der Umstrukturierung mitnehmen?

Mans Wenn man so gravierende Änderungen vornimmt, dann muss man zuerst die Führungsebene erreichen. Die Amtsleiter sind informiert. Mit ihnen ist alles abgesprochen. Bis in die Tiefe geht das nicht. 2017 wollen wir mit dosierter, externer Hilfe die Veränderungen nach unten kommunizieren. Wir möchten die Rückspiegelung der Mitarbeiter in den Ämtern bekommen.

Thema Finanzen: Es macht den Eindruck, dass derzeit sehr viel Geld ausgegeben wird.

Mans Ich bin der Auffassung, wir brauchen sachorientierte Investitionen wie bei der Grundschule Stadt, der Anmietung oder dem Kauf eines Sozialhauses oder dem Aufbau der Sekundarschule. Das ist zukunftsorientiert. Das Geld müssen wir in die Hand nehmen. Wenn wir in diese Projekte investieren wollen, dann jetzt. Aber es sind kontrollierte Investitionen.

Sie haben ein neues Kostendenken gefordert. Ist das inzwischen schon verankert?

Mans Das wird inzwischen bei jeder Fragestellung im Hintergrund geprüft. Es gibt die Gefahr des Stillstandes. Wie bei dem Integrierten Handlungskonzept gibt es jetzt Fördermittel. Die wird es später nicht mehr geben. Wir haben jetzt die Chance zu investieren. Wir müssen den Ball am Laufen halten.

Schaffen Sie den Bau der Kindertagesstätte unter der Grundschule bis zum Sommer?

mans Ja, selbstverständlich. Das schaffen wir. Ich bin sehr glücklich, dass wir die Förderlinie aufbauen konnten. Wir haben eine sehr positive Rückmeldung vom Bauministerium. Das ist nachhaltig. Da lassen wir uns auch nichts Anderes einreden.

Wie sieht es mit dem Umbau der städtischen Kindertagesstätte auf der Brede aus?

Mans Da sind wir im Zeitplan. Wir haben die Planung und brauchen die Freigabe des Haushaltes. Wir denken, im ersten Quartal 2017 an die Umsetzung zu gehen. Im August müssen beide Standorte mit vier Kindergartengruppen stehen.

Stichwort 2017: Was steht im neuen Jahr sonst noch an?

Mans In der Verwaltung ist das die Weiterführung unseres Weges. Es gibt eine Arbeitsgruppe Umbau. Beim Hausmeisterdienst und dem Betriebshof möchte ich klassische Arbeitskolonnen einrichten mit dem Ziel einer qualifikationsbezogenen Personal-Einsatzplanung zum Beispiel für Elektrikerarbeiten.

Nennen Sie weitere Themen.

Mans Da ist die Sekundarschule mit dem zweiten Anmeldungsverfahren. Wir brauchen das neue Gebäudegesamtkonzept. Am 2. Januar kommt unser neuer Architekt. Es geht um Konzepte für eine langfristige Nutzung der Gebäude. Dazu gehört die Erweiterung des Integrierten Handlungskonzeptes für die westliche Innenstadt. Aber auch Wülfing und die Wupperorte stehen ab März unter dem Titel "Starke Menschen, starke Quartiere" im Fokus.

Wann haben Sie eine Lösung für den Ökumenischen Mittagstisch, für den ein neues Domizil gesucht wird?

Mans Im ersten Quartal 2017. Da wird es geordnet weitergehen.

Radevormwald scheint jetzt einen guten Ruf in der Landeshauptstadt Düsseldorf zu haben. Wie ist das gekommen?

Mans Ich denke, da war die 700-Jahr-Feier hilfreich. Es ist aber wie immer im Leben: Man muss um Vertrauen werben. In Düsseldorf hat man erkannt, dass wir nach Lösungen suchen und wir die Abläufe transparent darstellen. Das gilt im Übrigen auch für den Oberbergischen Kreis. Wir haben eine enge Verbindung zum Kreis. Manchmal fördern wir dies auch durch Kontakte außerhalb des Dienstes. So etwas geht nur über Verlässlichkeit und den Aufbau persönlicher Beziehungen.

Eine persönliche Frage: Können Sie Ihr angeschlagenes Tempo im Jahr 2017 fortsetzen?

mans Ja. Das muss ich, und ich kriege das schon hin. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß. Der Posten war ein Glücksgriff für mich. Ich wiederhole: Ich fühle mich hier sehr wohl, und die Aufgabe macht mir sehr viel Spaß.

Wo machen Sie 2017 Urlaub?

Mans Ich würde gerne ein bisschen in den Norden fahren.

WOLFGANG SCHOLL FÜHRTE DAS GESPRÄCH.