Bauvorhaben in Radevormwald Wartburghaus ist ein Auslaufmodell

Radevormwald · Grundstück der lutherischen Gemeinde ist Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Für die Gemeinde ist das Wartburghaus einfach zu groß geworden.

 Das Wartburghaus ist wegen seiner Größe von der Gemeinde nicht mehr zu halten.

Das Wartburghaus ist wegen seiner Größe von der Gemeinde nicht mehr zu halten.

Foto: Jürgen Moll

Das Wartburghaus als Veranstaltungszentrum der lutherischen Kirchengemeinde soll abgerissen werden und einem neuen Bau Platz machen. Darauf hatten sich die Verantwortlichen der Gemeinde bereits verständigt. In der kommenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses steht dieses Thema auf der Tagesordnung, denn es braucht eine Änderung im Planungsrecht.

„Das Wartburghaus ist einfach zu groß“, erklärt Pfarrerin Manuela Melzer, die zugleich Vorsitzende des Presbyteriums ist. In den 1960er und 1970er Jahren hatten die Kirchengemeinden noch großzügig geplant. Doch die Zahl der Gläubigen ist zurückgegangen, und die Kapazitäten von einst sind zum belastenden Kostenfaktor geworden.

Das bisherige Gebäude soll also weichen, aber der Standort an der Andreasstraße soll weiterhin der Treffpunkt für die Gläubigen sein. „Das ist den Menschen wichtig. Wir möchten an die Stelle des jetzigen Wartburghauses ein kleineres, multifunktionales Gemeindehaus errichten. Außerdem sollen auf dem Grundstück Wohnungen entstehen, durch die wir das Projekt gegenfinanzieren“, erklärt die Pfarrerin.

Noch stehe das Ganze am Beginn, daher könne sie über die Zahl der geplanten Wohnungen derzeit noch keine Auskunft geben. Sicher ist nur, dass es planungsrechtliche Änderungen geben muss, über die in der Sitzung am Mittwoch beraten wird.

Bislang wird das Wartburghaus für bestimmte Aktivitäten genutzt. „Wir erwägen allerdings, zum Jahresende das Haus schließen“, erläutert Manuela Melzer. Dies sei schon deshalb angezeigt, weil man die Heizung nicht weiter betreiben könne. Wie die neue Bebauung auf dem Grundstück aussehen wird, darüber werde bereits nachgedacht.

Bereits bei einer Gemeindeversammlung im Jahr 2017 hatte Finanzkirchmeister Christian Schoppe vorgerechnet, dass durch die Aufgabe des Wartburghauses  die Kosten der Gemeinde jährlich um rund 80.000 Euro gesenkt werden könnten. 

Zu diesem Zeitpunkt war ein Aus für das Gebäude bereits für 2019 prognostiziert worden. Pläne, das Wartburghaus an die Stadt zu verkaufen beziehungsweise an den Radevormwalder Mittagstisch zu verkaufen, hatten letztlich zu keinem Ergebnis geführt.

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