Ambulantes Ökumenisches Hospiz in Radevormwald Mit Kindern und Jugendlichen über Trauer sprechen
Radevormwald · Da in der Trauerbegleitung die Mitarbeitenden selbst das „Werkzeug“ für die Begleitung sind, ging es am ersten Wochenende vor allem um Selbsterfahrung und die Reflexion eigener Kindheitserlebnisse.
Es sind durchweg gute Gefühle, die die Teilnehmer vermitteln. „Positiv, wirkungsvoll und nachhaltig“ – so bewertet Detlef Charnetzki das erste Wochenende der Weiterbildung „trauernde Kinder und Jugendliche begleiten“, die das Ambulante Ökumenische Hospiz Radevormwald gemeinsam mit den ambulanten Hospizen Remscheid und Wermelskirchen durchführt.
„Ziel ist es, qualifizierte Angebote für trauernde Kinder und Jugendliche machen zu können. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, Kinder einzubeziehen und zu unterstützen, wenn ein Familienmitglied schwer erkrankt ist und sterben wird, sie behutsam auf den nahen Tod vorzubereiten“, sagt die Koordinatorin Andrea Fürst. Als Referent fungierte Detlef Bongartz, er ist Gründer des Instituts für Trauerbegleitung Merlinos und verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich. In insgesamt 65 Stunden lernen die 13 Teilnehmenden von Juni 2021 bis Februar 2022, wie betroffene Kinder und Jugendliche altersgerecht unterstützt und begleitet werden können, wie man über die Trauer sprechen kann und welche kreativen Angebote und hilfreichen Rituale es gibt.
Da in der Trauerbegleitung die Mitarbeitenden selbst das „Werkzeug“ für die Begleitung sind, ging es am ersten Wochenende nach Angaben von Koordinatorin Marina Weidner vor allem um Selbsterfahrung und die Reflexion eigener Kindheitserlebnisse. „Je klarer jemand ist im Blick auf die eigenen Verletzlichkeiten und Bedürfnisse, die er oder sie als Kind hatte, desto leichter ist es, heute Kinder achtsam und sensibel in ihrem Erleben zu begleiten und achtsam wahrzunehmen“, sagt sie. Die Teilnehmenden lernten, welche Vorstellungen von Sterben und Tod Kinder in den verschiedenen Altersgruppen haben.
„Das intensive Wochenende, an dem es nicht nur ernst zuging, hat gutgetan und Freude auf das weitere Seminar gemacht“, sagt Teilnehmer Gerhard Mosner. Und Detlef Charnetzkis Motivation? „Meine Motivation rührt zum einen aus der Erfahrung in der Trauerbegleitung mit Erwachsenen, aus meiner eigenen Kindheit und meinem Einblick in die Arbeit des Kinderhospizes Burgholz in Wuppertal, das wir mit der Hospizgruppe besucht haben“.