Radevormwald Wegen Vogelgrippe muss Geflügel bis auf weiteres im Stall bleiben

Radevormwald · Die Telefonkette ist gestartet. Wolfgang Zielke aus Kottmannshausen hat sie als Vorsitzender des Rassegeflügelvereins Radevormwald in Gang gesetzt. "Ich kann natürlich nur unsere Mitglieder erreichen", sagt er. Wegen des Vogelgrippefalles in Soest hat das Land am Dienstagnachmittag die Notbremse gezogen und angeordnet, dass in nächster Zeit alle Tiere im Stall bleiben müssen.

 Axel Kunzmann verkauft seine Produkte auf den Wochenmärkten in Radevormwald, Halver und Hückeswagen.

Axel Kunzmann verkauft seine Produkte auf den Wochenmärkten in Radevormwald, Halver und Hückeswagen.

Foto: wos

"Für die Tiere ist das Stress, wenn sie es gewohnt sind, einen Teil des Tages draußen zu verbringen", sagt Zielke. Die bisherigen Temperaturen erlaubten es, dass die Tiere draußen verweilen können. "Für diese Tiere ist es eine Einschränkung, im Stall bleiben zu müssen", ergänzt Ziele.

Betroffen sind nicht nur die organisierten Geflügelzüchter, sondern auch alle Halter von Geflügel, die nur wenige Tiere haben und deren Tiere nur bei der Tierseuchenkasse gemeldet sind. "Die Stallpflicht betrifft jeden Halter. Das bedeutet, dass sich jeder Halter selbst informieren muss", sagt Wolfgang Zielke, der in ständigem Kontakt zu den Tierärzten des Oberbergischen Kreises steht.

Nicht betroffen von der Stallpflicht ist Geflügelzüchter Axel Kunzmann aus Rochollsberg. "Nur die Gänse sind bei uns draußen. Da aber die letzten morgen geschlachtet werden, sind sie sowieso schon seit einigen Tagen im Stall", sagt Axel Kunzmann.

Die Hühner, die er auf den Wochenmärkten in Rade, Hückeswagen und Halver verkauft, sind Stalltiere. "Wir treffen immer Vorsichtsmaßnahmen. So darf zum Beispiel kein Fremder den Stall betreten. Wir achten sehr auf die Hygiene und haben dies bisher seit fast 50 Jahren sehr erfolgreich getan", sagt Axel Kunzmann.

Die Tiere in Bodenhaltung leben im Stall in ihrem gewohnten Umfeld und wissen immer, wo sie dort ihr Wasser und anderes Futter finden. Als Direktvermarkter habe er so die Sicherheit, dass seine von ihm verkauften Lebensmittel in Ordnung sind. Das sei sicherer als in der Natur. Dort gebe es zahlreiche Faktoren, die man als Züchter und Tierhalter nicht beeinflussen könne. "Das Wichtigste für mich ist, dass ich unsere Tiere guten Gewissens verkaufen kann und sie aus unserer Sichtweise immer gesund sind", sagt Axel Kunzmann, der das Geschäft von seinem Vater übernommen hat.

1967 hat die Familie mit Kaninchenzucht angefangen, später kam Geflügel dazu. Kunzmann hatte vor einiger Zeit auch erklärt, dass er seit Jahren nur auf ein Futter setzt und nicht immer die Sorte wechselt. Auch dadurch erhalte man größere Sicherheit vor Krankheiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort