Der Dezember-Regen füllt die bergischen Talsperren Das Wasser ist zurück

Radevormwald/Hückeswagen/Remscheid · Mit bis zu 200 Litern Regen pro Quadratmeter war der Dezember ziemlich nass. Die Niederschläge sind bisher im Januar nicht weniger geworden – was den Menschen nervt, kommt der Natur zugute. Und die Talsperren füllen sich. So hat sich die Wassermenge der Wupper- Talsperre innerhalb eines Monats mehr als verdoppelt.

  Der Wasserstand der Wupper-Talsperre am 5. Januar 2019 .

Der Wasserstand der Wupper-Talsperre am 5. Januar 2019 .

Foto: Teifel/Udo Teifel

Dieser Nieselregen der vergangenen Tage, ja fast Wochen nervt. Gewaltig. Nach dem Supersommer ist das wohl kein Wunder. Die Natur braucht dieses Wasser. Pflanzen, Hecken, Bäume – sofern sie bisher nicht schon vertrocknet sind. Auch unsere Talsperren füllen sich langsam wieder. Bis Ende November sah es schon dramatisch aus – manche Buchten lagen trocken. Und Insel entstanden, von denen man lange nichts mehr wusste. Doch der Regenmonat Dezember hat dafür gesorgt, dass die heimischen Talsperren gut gefüllt sind: Die Wupper-Talsperre (Hauptsperre) hat 60 Prozent ihres Fassungsvermögens, die Bever-Talsperre 72 Prozent. Der Wasserspiegel stieg in dieser Zeit um sieben Meter.

Wer in den letzten Novembertagen von der Kräwinklerbrücke bis zur Wasserkante laufen wollte, hatte entweder einen langen Marsch auf dem Slipweg vor sich oder musste 75 Stufen bis zum Schwimmsteg hinabsteigen. Diese Zeit ist wieder vorbei. 35 Stufen sind es immer noch, und die nächsten Wochen wird’s wohl auch bei dem aktuellen Wasserstand bleiben. Denn die Wupper-Talsperre ist so weit gefüllt, wie es der Hochwasserschutzraum in den Winter- und frühen Frühjahrsmonaten zulässt. „Wir müssen im Winter in der Wupper-Talsperre für Wassermengen aus Dauerregen und Schneeschmelze Stauraum freihalten“, erläutert Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverbandes.

 Der Wasserstand der Wupper-Talsperre am 5. Januar 2019.

Der Wasserstand der Wupper-Talsperre am 5. Januar 2019.

Foto: Teifel/Udo Teifel

Am 3. Dezember 2018 hatte die Wupper-Talsperre noch einen Stauinhalt von 6,2 Millionen Kubikmetern Wasser und war damit zu 25 Prozent gefüllt. Diese Talsperre gilt als Brauchwasser-Talsperre und muss vor allem die Wupper auffüllen. In Wuppertal gibt es den Pegel Kluser Brücke, der die Fließgeschwindigkeit misst. Ist die zu gering, wird Wasser aus der Wupper-Talsperre abgelassen. Darum war die Talsperre auch nur noch zu 25 Prozent gefüllt, ehe dann der Regen einsetzte. Und der brachte viel Wasser – denn das Einzugsgebiet dieser Talsperre ist mit 212 Quadratkilometern groß. Fischer: „Wenn es ergiebig regnet, füllt sich die Talsperre recht rasch wieder, wie eben im Dezember zu beobachten war.“ Immerhin regnete es rund 8,7 Millionen Kubikmeter Wasser im Dezember, so dass der Stauinhalt bei 14,8 Millionen Kubikmetern liegt. Das Fassungsvermögen der Talsperre liegt bei 25,6 Millionen Kubikmetern.

 Der Wasserstand an der Wupper-Talsperre am 24. November 2018 an der Kräwinklerbrücke.

Der Wasserstand an der Wupper-Talsperre am 24. November 2018 an der Kräwinklerbrücke.

Foto: UdoTeifel/Udo Teifel

Dass es im Dezember nicht nur gefühlt sehr nass war, belegen auch die Niederschlagszahlen. Im Dezember fielen an der Messstelle der Bever-Talsperre 208 Liter Regen pro Quadratmeter – der Durchschnitt liegt hier bei 146 Litern. In Lindscheid (Große Dhünn-Talsperre) lagen die Niederschläge bei 152 Litern pro Quadratmeter – der Durchschnitt hier: 118 Liter. Wupperverbands-Sprecherin Fischer: „Gerade die Wupper-Talsperre hat als größte Brauchwasser-Talsperre am Oberlauf der Wupper in den Trockenmonaten viel Wasser abgegeben, um das Niedrigwasser zu erhöhen. Der Regen kam damit gerade zur rechten Zeit.“

 Der Wasserstand an der Wupper-Talsperre am 24. November 2018 an der Kräwinklerbrücke.

Der Wasserstand an der Wupper-Talsperre am 24. November 2018 an der Kräwinklerbrücke.

Foto: UdoTeifel/Udo Teifel

Die Abgabe aus der Wupper-Talsperre an den Unterlauf der Wupper orientiert sich am Zufluss beziehungsweise, dass der Hochwasserschutzraum freigehalten werden muss. Fischer: „Je nach Zuflussmenge wird dann auch die Abgabe angepasst.“ Am Pegel Hückeswagen (oberhalb der Wupper-Talsperre) hat die Wupper derzeit einen Abfluss von sechs Kubikmetern pro Sekunde; am Pegel Krebsöge unterhalb der Wupper-Talsperre liegt der Abfluss derzeit bei 6,2 Kubikmetern pro Sekunde. Die Sprecherin: „Wir können ganz zufrieden sein über die Entwicklung der Wupper-Talsperre nach den Dezember-Niederschlägen.“

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