Schulausschuss in Radevormwald Waldgruppen werden immer beliebter

Radevormwald · Der Schulentwicklungsplan für Radevormwald bildet die Schuljahre bis 2027/2028 ab. Die OGS-Betreuung soll auf 100 Prozent aufgestockt werden.

 An den Standorten Bergerhof und Wupper wurde der erhöhte OGS-Bedarf mit zwei Waldgruppen aufgefangen.

An den Standorten Bergerhof und Wupper wurde der erhöhte OGS-Bedarf mit zwei Waldgruppen aufgefangen.

Foto: GGS Bergerhof-Wupper

Die Schullandschaft in Radevormwald hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Haupt- und Realschule gehören bereits der Vergangenheit an, die Sekundarschule verabschiedet im kommenden Schuljahr ihre ersten Zehntklässler, und der Betreuungsbedarf an Grundschulen wächst stetig. Diese Veränderungen und nötigen Rahmenbedingungen bildet der Schulentwicklungsplan der Stadt Radevormwald ab, der erstmalig 2012 aufgestellt wurde. Im Herbst 2018 hat die Verwaltung einen neuen Schulentwicklungsplan für alle Schulen in Radevormwald aufgestellt, um den Wandel und die neuen Anforderungen der örtlichen Schullandschaft aufzugreifen. Der Rat der Stadt hat diesen Schulentwicklungsplan mit großer Mehrheit beschlossen. Im Schulausschuss am Donnerstag stellte Jürgen Funke den Schulentwicklungsplan für die Schuljahre bis 2027/2028 vor, für den die Mitglieder des Ausschusses stimmten.

Die Ziele der Schulentwicklung bis zum Schuljahr 2020/2021 wurden erreicht. „Hervorzuheben sind die neu geschaffenen und sanierten naturwissenschaftlichen Fachräume im Gebäude des THG und der Sekundarschule“, sagte Jürgen Funke. Bauliche Maßnahmen, die noch umgesetzt werden müssen, sind unter anderem die Sanierung der Etagentoiletten im Gymnasium sowie die Sanierung der Toiletten im Hauptgebäude der Grundschule Wupper und die Neugestaltung des Schulhofs auf der Brede.

Die Prognosen des fortgeschriebenen Schulentwicklungsplans reichen bis ins Schuljahr 2027/2028, da die Geburtenzahlen dieser Schuljahrgänge vorliegen. Mit Blick auf die nächsten Jahre wird der Betreuungsbedarf in den Grundschulen weiterhin steigen.

Ab dem Schuljahr 2029/2030 haben alle Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz. Vor diesem Hintergrund wird der Neubau für die Katholische Grundschule Lindenbaum sowie für den Grundschulverbund am Standort Bergerhof so geplant, dass alle Grundschulkinder einen OGS-Platz erhalten können. Auch die beiden anderen Grundschulstandorte müssen ihre Betreuungsangebote ausweiten. „Wir arbeiten an Lösungsmöglichkeiten“, sagte der Schulamtsleiter. Die Stadt rechnet damit, dass sich für die Umsetzung der OGS-Erweiterung noch Förderkulissen nutzen lassen. An den Standorten Bergerhof und Wupper wurde der erhöhte OGS-Bedarf mit zwei Waldgruppen aufgefangen, die seit diesem Schuljahr laufen und bei den Lehrern, Schülern und Eltern beliebt sind. Die Waldpädagogik findet sich in Radevormwald somit in den Kitas und Grundschulen wieder.

Der Schulentwicklungsplan bestimmt außerdem die Klassengrößen in Radevormwald. Der Schulausschuss hat in den vergangenen Jahren die Schülerzahlbegrenzung von 25 Schülern pro Klasse beschlossen. „Selbst im Schuljahr 2023/2024 mit einer zu erwartenden Schülerzahl von 216 ist eine solche Begrenzung denkbar, wenn man einplant, dass einzelne Kinder aus dem Stadtgebiet auf die Grundschulstandorte Bergerhof und Wupper verteilt werden. Für diesen einen Jahrgang müsste nach jetziger Prognose eine Verteilungsregelung überlegt werden“, prognostiziert der Schulentwicklungsplan. „Die Grundschulstandorte sind gesichert“, betont Jürgen Funke.

Beim Übergang von den Grundschülern zu weiterführenden Schulen rechnet die Stadt ebenfalls mit einer konstanten Schülerzahl. Dabei spielt der Elternwille eine immer wichtigere Rolle. „In den vergangenen Jahren ist vermehrt festzustellen, dass die Erziehungsberechtigten von den durch die Grundschulen ausgesprochenen Empfehlungen zum Besuch der geeigneten Form der weiterführenden Schule abweichen“, steht in dem zwölf Seiten langen Schulentwicklungsplan. Die Stadtverwaltung wird deswegen eine jährliche Statistik über die Schulwechsel führen, um frühzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Die Armin-Maiwald-Schule, die ein Standort der Förderschule des Nordkreises ist, ist ausgelastet.

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