Radevormwald Wärmedämmung für den neuen Boden

Radevormwald · Ehrenamtliche Helfer der Kulturgemeinde Önkfeld sind zurzeit damit beschäftigt, einen neuen Boden in dem Haus in Oberönkfeld zu verlegen - Kosten: 10.000 Euro. Ende Oktober soll alles fertig sein. Schon vorher gibt es Veranstaltungen.

 Die Vorbereitungen für den Bodeneinbau im Haus der Kulturgemeinde in Oberönkfeld laufen auf Hochtouren. Morgen verlegt eine Fachfirma den Estrich (v.l.): Armin Klein-Ellinghaus, Simon Mair, Jürgen Fischer und Herbert Albert.

Die Vorbereitungen für den Bodeneinbau im Haus der Kulturgemeinde in Oberönkfeld laufen auf Hochtouren. Morgen verlegt eine Fachfirma den Estrich (v.l.): Armin Klein-Ellinghaus, Simon Mair, Jürgen Fischer und Herbert Albert.

Foto: moll

Eine Schubkarre mit Schutt steht vor dem Haus der Kulturgemeinde in Oberönkfeld. Daneben liegen alte Bretter, ein paar Ziegelsteine und viel Staub. Der Ansatzbinder im großen Sack wartet auf seinen Einsatz. Eine Baustelle. "Ach, so richtig schlimm sah das hier gar nicht aus", sagt Jürgen Fischer, Vorsitzender der Kulturgemeinde Önkfeld, die etwa 340 Mitglieder zählt.

Zehn bis 15 Mitglieder erledigen zurzeit in Eigenregie den Neubau eines Bodens in dem Haus und einen Neuanstrich im unteren Bereich. Kosten: etwa 10 000 Euro. "In drei Tagen war der alte Holzboden samt feuchter Spanplatte raus", berichtet Fischer. Je nach Wetter habe es unangenehm gerochen, richtig muffig, so dass sich die Mitglieder für einen neuen Boden entschieden.

Nachdem eine Schicht Rollkies aufgetragen war, verteilten zehn Männer 7,5 Kubikmeter Betonboden, der drei Wochen abtrocknen musste. Seit gestern sind die freiwilligen Helfer damit beschäftigt, die Wärmedämmung mit zwei Lagen Styropor anzubringen. "Wir arbeiten mit einer Schweißbahn als Dichtung, damit kein Wasser aufsteigen kann", erklärt Fischer.

Morgen kommt eine Fachfirma, um den fünf Zentimeter dicken Estrich auf der etwa 70 Quadratmeter großen Fläche zu verlegen. "Das lassen wir professionell machen, ansonsten haben wir viele Handwerker in unseren Reihen", berichtet Fischer. Michael Schmitz hilft als Statiker und Architekt, Herbert Albert hat als Elektriker die komplette Elektrik im Haus erneuert, alte Leitungen entfernt, neue Schalter angebracht und Leerrohre gezogen. "Auf'm Land, da hat jeder schon mal ein Haus gebaut. Da kennen wir uns aus", sagt der Vorsitzende und gibt zu, "dass es schon weh tat, den alten Boden rauszureißen. Aber ihn abzuschleifen, das ging einfach nicht mehr." Fischer vermutet, dass es sich bei dem Boden um den ersten in dem Haus gehandelt hat. "Das war doppelter Ziegelboden. Da lagen Ziegelsteine im Vierer-Pack, darauf dünne Teerpappe, Eichenbalken und vier Zentimeter dicke Bohlen. Verdeckte Nägel gab's damals noch nicht", sagt er.

Welcher Boden im Haus verlegt wird, steht noch nicht fest. Ende August gibt es eine Vorstandssitzung, dann beraten die Mitglieder und entscheiden - Tendenz: "Es wird wohl ein Industrie-Laminat", sagt Fischer. Das sei ein abriebfestes Venyl-Laminat. Fliesen seien trotz doppelter Wärmedämmung zu kalt.

Die Zeit drängt etwas, denn Ende Oktober startet der nächste Tanzkursus der Kulturgemeinde, und dann soll der Boden komplett fertig sein. "Auf dem Estrich sind aber auch schon Proben möglich. Das ist wichtig für die Gruppen, die fürs Erntedankfest trainieren wollen", sagt Fischer. Stillstand sei da nicht möglich. Erste öffentliche Veranstaltung mit vielleicht noch nicht ganz fertigem Boden ist das Bratwurstlotto am Freitag, 19. September, ab 19 Uhr.

Da ein 114 Jahre altes Haus immer einen Grund liefert, zu sanieren, steht in zwei bis drei Jahren die Deckensanierung an. Wieder ein kostspieliges Unterfangen, aber das ist die Kulturgemeinde gewohnt. Seitdem sie das Haus 1968 von der Stadt gekauft hat, wurden neue Fenster eingebaut, die Hausmeisterwohnung ausgebaut, die Toiletten erneuert, neue Stühle und Tische gekauft sowie der Giebel verschiefert und gedämmt - Volumen: etwa 200 000 Euro. Die Finanzierung erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Erlöses aus Veranstaltungen.

(RP)
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