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Radevormwald Vorerst gibt es keinen Begräbniswald

Radevormwald · Der Bauausschuss hat der Verwaltung auf Initiative der Fraktion der Grünen den Auftrag erteilt, die Einrichtung einer weiteren Bestattungsmöglichkeit für Urnen auf dem Kommunalfriedhof zu prüfen und die Kosten dafür zu ermitteln.

 Auch eine halbanonyme Erdbestattung wie auf dieser Fläche ist auf dem Kommunalfriedhof möglich.

Auch eine halbanonyme Erdbestattung wie auf dieser Fläche ist auf dem Kommunalfriedhof möglich.

Foto: scholl

Etwa 30 Prozent der Bestattungen in Radevormwald finden auf dem Kommunalfriedhof statt, die anderen 70 Prozent auf den sieben Gemeindefriedhöfen. Als Antragsteller möchte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen erreichen, dass im Umfeld des großen städtischen Friedhofs zwischen der Innenstadt und Bergerhof entlang der Bahntrasse eine Waldfläche als Begräbniswald ausgewiesen wird. Bernd Bornewasser sieht als Fraktionsmitglied der Grünen einen Bedarf für die Erweiterung des Angebots.

Burkhard Klein als Leiter der Bauverwaltung erläuterte den Kommunalpolitikern, dass es seit der Erneuerung der Friedhofssatzung im Jahr 2014 in der Stadt 1068 Begräbnisse gegeben hat, davon pro Jahr zwischen 89 und 66 (bis September) auf dem städtischen Friedhof. Dabei gehe der Trend, wie vor einiger Zeit bereits berichtet, weiter zu Urnenbestattungen. Diese Form wird gewählt, weil viele Verstorbene ihren Angehörigen die Grabpflege erleichtern möchten, oder, dass ganz auf sie verzichtet werden kann. Klein kündigt deshalb an, dass es in der Halle mit den vor einigen Jahren aufgestellten Urnenwänden (Kolumbarium) eine letzte Erweiterung geben wird. Anschließend werde man sich darüber Gedanken müssen, auch auf dem Außengelände eine Urnenwand aufzustellen. Solche Urnenwände gibt es zum Beispiel auf dem evangelischen Friedhof in Dahlerau.

Außerdem werde überlegt, ein Urnenfeld für halbanonyme Bestattungen einzurichten. Diese würden auf den evangelischen Friedhöfen sehr gut angenommen.

Für die Einrichtung eines Begräbniswaldes habe eine Rücksprache mit den übergeordneten Behörden ergeben, dass dafür erst ein Bauplanungsrecht geschaffen werden muss, da die Flächen auf dem Kommunalfriedhof nicht ausreichen. Ein Begräbniswald benötige eine größere Fläche und die gebe es auch im unteren Bereich des Friedhofs nicht mehr. Außerdem müsste eine solche Fläche vor der Inbetriebnahme vorbereitet werden, damit die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht genüge. "Der Wald müsste zum Schutz der Besucher regelmäßig gepflegt werden", sagte Klein.

 Im Kolumbarium wird es eine letzte Erweiterung geben. Dann sind hier die Kapazitäten erschöpft. Idee: Auch auf dem Außengelände eine Urnenwand aufstellen.

Im Kolumbarium wird es eine letzte Erweiterung geben. Dann sind hier die Kapazitäten erschöpft. Idee: Auch auf dem Außengelände eine Urnenwand aufstellen.

Foto: Wolfgang Scholl

Er wies darauf hin, dass auf dem Kommunalfriedhof bereits Baumbestattungen (bis zu vier Urnen pro Baum) nachgefragt würden. Es gebe 27 Bäume, die dafür infrage kämen. Klein berichtete auch, dass es bisher für eine Begräbniswald-Bestattung bei der Stadt noch keine Anfrage gegeben habe.

Zu den Kosten sagte Bernd Bornewasser für den Antragsteller, dass man es mehr Radevormwaldern Bürgern ermöglichen könne, in ihrer Stadt beerdigt zu werden und damit in zweiter Linie durchaus Geld verdient werden könne angesichts des Ergebnisses, dass die Stadt den Friedhof finanziell stützen müsse. Trotzdem sollte die finanzielle Bewertung eine zweitrangige bleiben. Vorgeschlagen wurde von Bornewasser, darüber nachzudenken, die Einrichtung des Begräbniswaldes über Ausgleichsmaßnahmen bei Häuserneubauten zu finanzieren.

(RP)
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