Radevormwald Vom Hohlweg zur Kunststraße

Radevormwald · "Bergische Wege", so heißt ein neues Buch des Geschichtsvereins Rösrath. Es zeigt auf über 300 Seiten auf, wie sich das Bergische Land gestern - heute - morgen verändert hat.

 Bernd Klüting befasst sich in dem neuen Buch des Bergischen Geschichtsvereins Rösrath mit der Geschichte Radevormwalds und seiner Verbindung zwischen Rheinland und Westfalen.

Bernd Klüting befasst sich in dem neuen Buch des Bergischen Geschichtsvereins Rösrath mit der Geschichte Radevormwalds und seiner Verbindung zwischen Rheinland und Westfalen.

Foto: Heike Ueberall

Das Bergische Land ist ein schöner Landstrich. Das ist so plakativ ausgedrückt, wie es wahr ist. Und natürlich weiß das auch jeder Einwohner zwischen Bergisch Gladbach und Wuppertal. Aber wie es so ist: Das Plakative, das Wahre - es wirkt umso besser, wenn es einmal mehr auf den Punkt gebracht wird. Das haben sich auch Michael Kamp, Peter Ruland und Robert Wagner vom Geschichtsverein Rösrath gedacht, die mit "Bergische Wege. Bewegung im Bergischen Land. Gestern - heute - morgen." ein Buch veröffentlicht haben, das genau diese Schönheit des Bergischen Landes auf über 300 Seiten in Wort und Bild eindrucksvoll präsentiert.

Natürlich ist es ein echtes Kompendium, das die drei Herausgeber, hinter denen der Geschichtsverein Rösrath steht, da veröffentlicht haben. "Zwei Jahre hat es gedauert, bis das Buch fertig war. 50 Autoren, Historiker, Archäologen, Archivare und nicht zuletzt die Geschichtsvereine, aus der gesamten Region waren beteiligt", sagt Wagner. Geholfen hat da die elektronische Kommunikation: "Ohne E-Mail wäre das Projekt in der Form nicht durchführbar gewesen", sagt Wagner schmunzelnd. Den Vorteil haben nun alle interessierten Leser. Denn das Bergische Land - und da vor allem die Stadt Wermelskirchen - finden sich selten in solch komprimierter Form auf sechs Seiten wieder.

Der Bergische Geschichtsverein rund um Volker Ernst hat sich die Mühe gemacht, die Geschichte der Berliner Straße in Wermelskirchen auf den wenigen zur Verfügung stehenden Seiten vom mittelalterlichen Handwelsweg zur modernen Verkehrsader nachzuzeichnen. "Diesen knapp achtseitigen Beitrag zu verfassen, war nicht einfach. Aber die Verkehrsstrukturpolitik ist eine Geschichte, die aufgeschrieben werden musste", sagt Ernst und fügt an: "Es ist gleichzeitig ja ein Blick, der in die Zukunft gerichtet ist."

Eine große Rolle spielt dabei die Verkehrsverbindung - passend zum Titel "Bergische Wege" - zwischen Remscheid-Lennep, Köln und Dortmund. So sehr Pendler heute auch über die ständigen Staus auf dem Autobahnzubringer schimpfen mögen, Ernst ist sich sicher: "Wermelskirchen verdankt seine Existenz einzig und allein der überregional bedeutenden Verkehrsverbindung von Köln über Lennep nach Dortmund." Erstmals erwähnt, und das lernt man aus Ernsts Beitrag in "Bergische Wege", wurde die Verkehrsanbindung schon im Jahr 1380. Klar, danach kamen Ansiedlungen, Handel und natürlich Militär. Aber der Beginn ist der Weg gewesen. "Interessanterweise verlief die alte Straßenführung nicht analog zu heute, sondern quasi einmal quer durch die Stadt", sagt Ernst.

Besonders lesenswert wird das Buch des Geschichtsvereins Rösrath durch die vielen historischen Fotos. So zum Beispiel die Geschichte von Bernd Klüting von der Radevormwalder Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins. Er beschäftigt sich mit der Stadtgeschichte und den Verbindungsstraßen zwischen Rheinland und Westfalen sowie die versunkene Kräwinklerbrücke.. Dabei hat er auch historische Karten verwendet, die sonst nicht jedermann zugänglich sind. Abgesehen von Radevormwald sind aber auch die Bilder und Informationen der anderen 32 beteiligten Gemeinden sehr interessant. Das Buch lädt mit seinen über 300 Seiten zum Schmökern ein.

(RP)
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