In einem Brief an Mandatsträger Dahlhausener klagen über Motorradlärm

Radevormwald · Mit einem Schreiben an Mandatsträger und Verantwortliche auf Bundes-, Landes- und Kreisebene beschweren sich Anlieger der Kreuzung von L 81 und L414 über die Lärmbelästigung durch Zweiradfahrer und bitten um Abhilfe.

 Am Eisenbahn-Viadukt in Dahlhausen geben Motorradfahrer gerne Gas, beklagen sich die Anwohner.

Am Eisenbahn-Viadukt in Dahlhausen geben Motorradfahrer gerne Gas, beklagen sich die Anwohner.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

An mehreren Stellen in Radevormwald ärgern sich Anwohner in der warmen Jahreszeit über Motorradlärm, beispielsweise an der B 483 in Wellringrade. Nun melden sich auch Bürger aus Dahlhausen im Tal der Wupper zu Wort.

Mehrere Anwohner des Kreuzungsbereichs der L 81 mit der L 414 haben mit einem Schreiben an Verwaltung und Politik die Situation geschildert und um Abhilfe gebeten. In dem Brief heißt es: „Motorräder befahren die L 414 in Richtung Wuppertal-Beyenburg oder Radevormwald, hier wird dann schon weit vor dem Ortsausgangsschild kräftig Gas gegeben, ja das Gas wird aufgerissen, der ganze Talkessel vom Lärm der Motoren geflutet.“

Weiter heißt es in dem Brief der Bürger: „Abgebogen in die L81 in Richtung Remscheid-Lennep oder RS-Lüttringhausen werden die Maschinen in niedrigen Gängen möglichst hochgedreht, um kurz vor dem Eisenbahn-Viadukt zurückgenommen zu werden. Nachdem das Viadukt passiert wurde, werden bis zur nächsten engen Kurve die Maschinen in niedrigen Gängen wiederum möglichst hochgedreht.“

Wie die Erfahrung zeige, sehe die Stadtverwaltung in Radevormwald sich nicht in der Lage, gegen solche Zustände etwas zu tun, führen die Anwohner in ihrem Brief aus. Daher appellieren sie an die Mandatsträger und den Landrat: „Tragen Sie daher bitte Sorge dafür, dass auf den genannten Straßenabschnitten eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer eingeführt wird, Kontrollen der Lautheit und ebenso der Geschwindigkeit der Motorräder durchgeführt werden. Und zwar nicht nur einmal, sondern an mehreren Wochenenden hintereinander.“

 So wie auf diesem Bild sollen viele Motorradfahrer durch das Bergische Land rasen, sagen Anwohner.

So wie auf diesem Bild sollen viele Motorradfahrer durch das Bergische Land rasen, sagen Anwohner.

Foto: IVM / dpa / gms/IVM

Dieses Schreiben hatten die Anwohner geschickt an den Bundestagsabgeordneten Carsten Brodesser (CDU), die beiden Landtagsabgeordneten Jens-Peter Nettekoven (CDU) und Sven Wolf (SPD), an Kreistagsmitglied und stellvertretende Landrätin Ursula Mahler (SPD), Landrat Jochen Hagt (CDU) sowie an Radevormwalds Bürgermeister Johannes Mans und Ordnungsamtleiter Jochen Knorz. Zwei der Adressaten, so erklärte einer der Unterzeichner am Dienstag, hätten bereits auf das Schreiben reagiert: Ursula Mahler und Carsten Brodesser.

„Das ist ein klassischer Interessenkonflikt“, schildert der Bundestagsabgeordnete unserer Redaktion seine Sicht der Dinge. Es sei zwar verständlich, dass Zweiradfahrer die schöne Kulturlandschaft des Bergischen erkunden möchten, „aber ich habe kein Verständnis dafür, wenn Motorräder manipuliert werden, damit sie ,sportlicher’ klingen, oder wenn die gegen die Straßenverkehrsordnungs verstoßen wird“, sagt der CDU-Politiker. Hier müsse das „Schwert des Gesetzes nachgeschärft werden“.

Brodesser berichtet, dass er mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) über das Thema gesprochen habe, auch gebe es Kontakte zum Verkehrsausschuss des Bundestages, in dem die Problematik auf die Tagesordnung soll. Gesetzliche Grundlagen sollten geschaffen weden, um es Polizei und anderen Ordnungsbehörden zu ermöglichen, gegen „schwarze Schafe“ unter den Bikern vorzugehen.

Die Länder haben die Bundesregierung inzwischen aufgefordert, sich stärker für geringere Lärmemissionen bei Motorrädern einzusetzen. Der Bundesrat hatte am 15. Mai den Antrag unter Federführung von NRW zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm angenommen, wie die Landesregierung mitteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort