Sommerfest in den Wupperorten Draisinen, Dampfmaschinen und Bahnen

Dahlerau · Unter dem Motto „50 Jahre für die Wupperorte“ feierten drei Vereine ein Sommerfest.

 Die Holz-Eisenbahnanlage von Rocco Ceravalo, der mit seinem Sammlerstück aus Köln angereist war, zog zahlreiche Kinder an

Die Holz-Eisenbahnanlage von Rocco Ceravalo, der mit seinem Sammlerstück aus Köln angereist war, zog zahlreiche Kinder an

Foto: Meuter, Peter (pm)

Wie die Zusammenarbeit zwischen drei Vereinen mit ähnlichem Standort und ähnlichen Interessengebieten funktionieren kann, zeigte sich am Samstag an der Wupper. Die Vereine „Bergische Bahnen – Förderverein Wupperschiene“, der „Wuppertrail“ sowie der Verein „Johann Wülfing & Sohn Museum – Textilstadt Wülfing“ haben ihre Jubiläen addiert und gemeinsam „50 Jahre für die Wupperorte“ gefeiert. Für die Besucher dieses Sommerfestes, das sich sowohl im Museum als auch an den Bahnhöfen Dahlhausen und Dahlerau abspielte, war das der Anlass für einen umfassenden Einblick in die ehrenamtliche Welt der Wupperorte.

Im Wülfingmuseum empfing die Gäste ein gemütlicher Waffelgeruch. Im Café, das durch seine historische Atmosphäre besticht, wurde aber nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch gespielt. Im Eingangsbereich des Museums, das den gesamten Tag kostenfrei geöffnet war, konnten Bahnbegeisterte Modellbahnen entdecken. Die Holz-Eisenbahnanlage von Rocco Ceravalo, der mit seinem Sammlerstück aus Köln angereist war, zog zahlreiche Kinder an. „Die Location ist hier natürlich toll. Dieses Industriemuseum ist wirklich etwas Besonderes. Die ersten Kinder waren heute morgen schon um 10 Uhr da. Der Zulauf ist gut“, sagte der Besitzer der Modellbahn.

Carl Wallrath stand mit dem Modell einer historischen Dampfmaschine im hinteren Teil des Museums. Gerd Neumann vom Wülfingmuseum war ebenfalls zur Stelle, um Fragen über die Dampftechnik zu beantworten. „Das ist hier ein außergewöhnliches Fest. Die Besucher zeigen Interesse. Ich locke sie mit dem Spruch ‚Anfassen? Erlaubt‘ an und dann verlieren sie schnell die Scheu vor dem Modell“, sagt Carl Wallrath, der seine Sammlung von Karl Muenstermann übernommen hat, der alle Modelle selbst entwickelte und baute.

Während im Wülfingmuseum Textil- und Industriegeschichte hautnah erlebt wurde, war es am Bahnhof Dahlerau gesellig. Die Vereine „Wuppertrail“ und „Wupperschiene“ boten mit der Unterstützung der Eisenbahnfreunde Remscheid Bratwurst direkt vom Schwenkgrill an und ließen die Draisinen im Pendelverkehr zwischen den beiden Standorten rollen. Armin Barg vom Wuppertrail-Verein stieß am Samstag auf viel Interesse für die Draisinen. „Dieses Angebot hat sich mittlerweile herumgesprochen, unser Kalender ist voll. Ich freue mich aber schon darauf, wenn wieder ein Zug auf der historischen Strecke fährt, auch wenn wir unsere Fahrpläne dann umstellen müssen“, sagte er. Unter der Leitung von Ulrich Grotstollen hat es sich der Verein Wupperschiene zum Ziel gesetzt, den Bahnverkehr auf der stillgelegten Strecke wieder aufzunehmen. Das könnte in absehbarer Zeit, wenn auch zunächst nur auf einem kleinen Teil der Strecke, gelingen. „Die Menschen werden auch langsam ungeduldig und wollen Ergebnisse sehen. Der heutige Tag ist auch dazu da, um Verständnis für unsere Vereine und die Langatmigkeit mancher Projekte zu schaffen“, sagte Armin Barg.

Neben den Draisinen fuhr am Samstag auch eine alte Feldbahn, die extra aus Köln nach Radevormwald gebracht wurde, auf den historischen Gleisen. Dafür haben die Mitglieder der Bahn-Vereine Schmalspurschienen verlegt, auf denen das Gefährt gelenkt werden konnte.

Das Sommerfest der drei Vereine begeisterte die Besucher, weil es einen Einblick in die Historie der Wupperorte sowie der allgemeinen Bahngeschichte gab.

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