Radevormwald UWG-Ratsherr kritisiert Netzwerk gegen Rechts

Radevormwald · Armin Barg, Vorsitzender des Runden Tisches gegen Rechts, hat Einwände gegen die Mittelvergabe auf Kreisebene.

 Armin Barg hält die Personalkosten des Netzwerks für zu hoch.

Armin Barg hält die Personalkosten des Netzwerks für zu hoch.

Foto: bm-arCHIV

Seit Jahren engagiert sich Armin Barg gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Und das will der Vorsitzende des Runden Tisches gegen Rechts in Radevormwald auch weiterhin tun. Doch was die Arbeit des Netzwerkes gegen Rechts im Oberbergischen Kreis betrifft, zeigt sich der Ratsherr der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) nun enttäuscht. In einer Pressemitteilung kündigt er an, nicht mehr in der Steuerungsgruppe für das kreisweite Netzwerk mitzuarbeiten. Dabei geht es um die Verwendung öffentlicher Mittel. "Wenn Fördergelder zu weit über 60 Prozent für Personalkosten ausgegeben, für eine fünfstellige Summe Bücher für lediglich eine Bibliothek im Kreis beschafft und rund 8000 Euro nicht verwendete Fördergelder zurückgereicht werden, kann ich dies nur als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnen", schreibt Barg, der von einer Summe von 160.000 Euro spricht, die das Netzwerk für zwei Jahre zur Verfügung stünden. Eine fehlgeschlagene Umfrage und ein auf vielen Seiten gedrucktes Handlungskonzept seien die sichtbaren Ergebnisse. Von seiner persönlichen Entscheidung unberührt, werde der Runde Tisch aus Rade aber in dem Netzwerk weiter aktiv sein. Barg gesteht, dass er auch kein Freund des "starren Korsetts" sei, dass sich der einst offene Runde Tisch in Rade gegeben habe. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung habe sich eine Mehrheit jedoch dafür entschieden, als gemeinnütziger Verein weiterzumachen, und dies werde er akzeptieren, so der Ratsherr. "Bereits im Juni wird eine erneute Mitgliederversammlung die Wege in eine aktivere Zukunft bereiten", erklärt er.

Gudrun Martineau, die Leiterin der Koordinierungsstelle des Netzwerkes, sieht die Sache etwas anders. Ihrer Meinung nach sind zwei Personen, die gemeinsam eine Vollzeitstelle bilden, nicht zuviel für die Organisation der Aktivitäten. "Der fünfstellige Betrag für Bücher, von dem die Rede ist, beträgt meines Wissens nach 1850 Euro", stellt sie klar. Diese Literatur in der Kreisbibliothek Gummersbach stehe über das überkommunale Leihsystem auch den Radevormwaldern zu Ver fügung.

"Ich denke, wir haben mit den Finanzen ordentlich gearbeitet", sagt Martineau. Mit dem Ende des Jahres wird das kreisweite Projekt auslaufen.

(s-g)
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