Radevormwald Unendliche Bahngeschichte

Radevormwald · Während die Draisinen-Fahrten weiter boomen, steht der Museumszug zwischen Wuppertal und Rade noch auf dem Abstellgleis. Die Verhandlungen mit der Deutsche Bahn AG über den Kauf der Strecke werden bald fortgesetzt.

 2012 soll weiter gestrampelt werden – seit März 2010 kümmern sich die Mitarbeiter des Vereins Wuppertrail am Bahnhof Dahlhausen um die Touren (v.l.): Ingo Vogelsang, Sven Schmidt, Steven Potthof, Nico Bogdanovic.

2012 soll weiter gestrampelt werden – seit März 2010 kümmern sich die Mitarbeiter des Vereins Wuppertrail am Bahnhof Dahlhausen um die Touren (v.l.): Ingo Vogelsang, Sven Schmidt, Steven Potthof, Nico Bogdanovic.

Foto: dörner

Die 13 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen dem Abzweig Wuppertal-Rittershausen und -Beyenburg mit direktem Anschluss nach Rade ist weiter im Eigentum der Deutsche Bahn AG. Das berichtet Holger Piwowar, bei der Bergischen Entwicklungsagentur in Solingen zuständig für Tourismusfragen. "Anfang 2012 wird weiter verhandelt", sagt Piwowar, "die nächste Gesprächsrunde soll noch im ersten Quartal stattfinden."

Auflagen wurden erfüllt

Im Gespräch ist derzeit ein Kaufpreis von etwa 150 000 Euro. Das Geld liege parat, das für einen Kauf zuständige Ministerium werde die noch fehlenden Mittel zusätzlich zur Verfügung stellen, sagt Piwowar. Alle erforderlichen Gutachten sind in den vergangenen beiden Jahren abgegeben, Auflagen erfüllt und mit Perspektive genehmigt worden. "Absolut in trockenen Tüchern ist die Sache aber erst, wenn sie von allen Seiten unterschrieben ist", sagt der Mitarbeiter der Entwicklungsagentur, der seit 2009 mit dem Projekt beschäftigt ist.

Kommt es zu einer Unterschrift, soll bereits im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden, die die Strecke dauerhaft erhalten. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des "Fördervereins Wupperschiene" sollen mit Unterstützung weiterer Kräfte zum Einsatz kommen. Schienen und Schwellen müssen teilweise überarbeitet werden, zudem muss der Hangrutsch zwischen dem Abzweig Erfurt und Beyenburg beseitigt werden.

Ziel ist es, dass noch 2012 ein erster Probezug von Wuppertal-Oberbarmen bis Dahlhausen fahren kann. Mehr sei nicht zu erwarten. Für die Strecke zwischen Beyenburg und Dahlhausen und weiter nach Krebsöge sieht man deshalb für 2012 die Perspektive in den Draisine-Fahrten. "2011 hat es mit dem Team von Wuppertrail um Nico Bogdanovic sehr gut geklappt, die Fahrten waren ausgebucht. Für kommendes Jahr ist der Kauf zweier zusätzlicher Draisinen geplant", sagt Piwowar. Damit sollen Besuche im Wülfing-Museum und Stadtrundgänge in Beyenburg für die Touristen verknüpft werden.

Ins Angebot kommen soll eine Bergische Kaffeetafel bei Wülfing, die Draisinentour nach Beyenburg und der Rundgang. Piwowar gibt dabei zu bedenken, dass die touristischen Angebote von ehrenamtlich arbeitenden Kräften bewältigt werden müssen. Da gehe es nicht ohne Unterstützung, aber auch nicht ohne Überzeugungsarbeit.

Hilfe durch Oldtimerbus

Mit Hilfe der neuen Draisinen soll der Takt der Fahrten verkürzt werden. "Die Draisinen sollen mit einem motorisierten Wagen nach Dahlhausen gezogen werden, damit die nächste Gruppe dort starten kann", sagt Piwowar und nennt damit eine Perspektive, die dem Verein Wuppertrail mehr Möglichkeiten eröffnen soll. Zusätzlich soll ein Oldtimerbus der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft zum Einsatz kommen, der den Pendelverkehr übernimmt und so mehr Flexibilität schafft. Koordiniert werden soll die neue Logistik von einer 400-Euro-Kraft.

(RP)
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