Spionage-Vorwürfe: Haftbefehl gegen Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat erlassen
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Radevormwald Trio wegen Fischwilderei angeklagt

Radevormwald · Auf der Anklagebank im Amtsgericht Wipperfürth wurde es eng, als dort drei Wuppertaler samt polnischer Übersetzerin Platz nahmen. Den Männern zwischen 25 und 32 Jahren wurde Fischwilderei vorgeworfen.

Sie sollen im März zwischen Wuppertal-Beyenburg und Radevormwald-Dahlerau geangelt haben, ohne gültige Angelerlaubnis und ohne Fischereischein. Dabei wurden sie vom Fischereiaufseher erwischt, der die Personalien aufnahm und Anzeige erstattete.

Die drei Männer zeigten sich vor der Richterin reuig: "Es tut uns sehr leid, wir wussten nicht, dass man dazu eine Erlaubnis braucht", sagte einer der Angeklagten mit Hilfe der Übersetzerin. Die Idee, dort zu angeln, sei spontan entstanden. Der älteste Angeklagte hatte die Angel günstig auf dem Flohmarkt gekauft und wollte sie mit nach Polen nehmen. Sie seien dann am Fluss entlang gegangen und kamen auf die Idee zu angeln, um die Zeit tot zu schlagen. "Wir wollten die Fische nicht mitnehmen und essen und wussten nichts von der Schonzeit", sagte der Wuppertaler.

Laut Aussage des Fischereiaufsehers, hätten zwei Männer die Angel ausgeworfen, während der Dritte Schmiere stand. Das bestritt das Trio. "Jeder hat mal zehn Minuten die Angel gehalten, aber wir haben nichts gefangen."

Die Richterin zweifelte die Ausführungen nicht an: "Ich glaube Ihnen, dass Sie nicht wussten, was Sie taten." Mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft stellte die Vorsitzende das Verfahren gegen Auflage vorübergehend ein. Nur wenn jeder der drei Möchtegern-Angler innerhalb der nächsten sechs Monate je 150 Euro an die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" zahlt, wird das Verfahren endgültig eingestellt.

Die Angeklagten nickten zustimmend und erleichtert, denn mit der Einstellung entgehen sie einer Vorstrafe. Der Besitzer verzichtete freiwillig auf die Rückgabe der sichergestellten Angelrute.

"In Zukunft aber Vorsicht mit dem Angeln", mahnte die Richterin, "und auch nicht auf Tiere schießen, das ist nämlich auch verboten", fügte sie hinzu. "Das war das erste und letzte Mal", beteuerten die Fischwilderer. Der Besuch eines Fischrestaurants wäre für sie wesentlich günstiger gewesen.

(heka)
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